8 wichtige Tipps zum Auswandern nach Korea

Auswandern nach Korea – ein Traum, den immer mehr verfolgen möchten. Mal tasten sie sich ganz langsam an die Thematik heran, um das Land zunächst in einem Auslandssemester näher kennenzulernen, ein wieder anderes Mal packen sie ihre Sachen und ziehen dorthin. Trotzdem bedarf es gewisse Vorbereitungen. In diesem Artikel möchte ich euch nun daher zehn wichtige Tipps geben, damit das Leben in einem fernen Land leicht fällt.

1. Koreanisch lernen geht immer vor!

Ja, da wartet ein Land mit unglaublich beeindruckenden kulturellen Eigenschaften auf. Dennoch ist es am Wichtigsten, sich zunächst auf die Landessprache zu konzentrieren. Zum Koreanisch lernen braucht es genau genommen nicht viel. Keiner wird es einem übel nehmen, wenn es noch an ein paar Vokabeln harpert – derlei lernt man ohnehin im praktischen Gebrauch am leichtesten, als in der bloßen Theorie. Wichtig ist, dass man mit grammatikalischen Ansätzen klarkommt und problemlos Sätze bilden kann. Die Grundlagen eben. Hangul kann man in seinen Grundsätzen an einem Tag lernen, wenn man sich richtig reinhängt. Wie das geht, darüber könnt ihr hier etwas lesen.

Immer bedenken: Mit Englisch kommt ihr nicht weit. Nach wie vor ist außer Koreanisch nur selten eine weitere Sprache in diesem Land so sehr verbreitet, dass man sich gut in ihr verständigen könnte.

2. Wo soll es hingehen?

Insgesamt besteht Korea aus 16 Regionen. Eine davon ist Seoul, die größte Stadt, dann gibt es noch sechs Metropolstädte (Busan, Daegun, aejeon, Incheon, Gwangju und Ulsan) sowie die völlig autonome Provinz Jeju. Darüber hinaus bleiben acht Provinzen übrig: Gangwon-do, Gyeonggi-do, Chungcheongbuk-do, Chungcheongnam-do, Gyeongsangbuk-do, Gyeongsangnam-do, Jeollabuk-do und Jeollanam-do.

Jede einzelne dieser Regionen hat ihre eigenen Vorzüge und auch Nachteile. Es kommt ganz auf die eigenen Bedürfnisse an, wo es hingehen soll. Bevorzugt man ein ruhiges, idyllisches Plätzchen? Oder möchte man die Gelegenheit haben, den nächsten 7eleven gleich neben dem eigenen Wohnhaus vorzufinden, um rund um die Uhr darin einzukaufen? Selbstverständlich gibt es noch jede Menge weitere Faktoren, die in eine solch große Entscheidung einfließen müssen. Ein Umzug innerhalb von Korea ist zwar möglich und zum Teil auch durch spezielle Umzugsunternehmen, die Möbel nicht nur aufstellen, sondern auch gleich Hab und Gut verstauen, einfacher als sonst wo auf der Welt. Aber kaum jemand will ein Leben in einem fernen Land starten und dann sofort wieder an ein anderes Fleckchen wandern müssen.

3. Wie bestreitet man den Lebensunterhalt?

Gibt es bereits Jobangebote oder hat man sich um Bewerbungen gekümmert? Ein Bewerbungsgespräch zu führen ist nicht sehr einfach, aber immer mehr Unternehmen stimmen bei internationalen Teilnehmern einer Skype-Übertragung zu. Widmet man sich dieser Angelegenheit erst wirklich vor Ort, so sollten finanzielle Reserven vorhanden sein, die auch über mehrere Monate ausreichen werden.

Oder hat man vielleicht vor, selbständig zu werden bzw. zu bleiben, wenn man in Korea angelangt ist? In diesem Fall muss man unbedingt sicherstellen, dass man auch alle rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Ist es möglich, den eigenen Gewerbeschein auch in Korea fortzuführen? Was muss man bezüglich Steuernummer, UID-Nummer etc pp bedenken? Wer hier Hilfe benötigt, wendet sich am besten an die zuständige Wirtschaftskammer oder ähnliche Anlaufstellen.

4. Wie hoch sind die Fixkosten?

Da man sich genügend Gedanken darüber gemacht hat, wie man denn überhaupt den Lebensunterhalt bestreiten wird, darf man natürlich die Fixkosten nicht aus dem Auge verlieren. Schon vor dem Umzug nach Korea sollte man eine genaue Kostenaufstellung vornehmen, die neben Miete und Betriebskosten auch Ausgaben für Telefonie, Fernsehen und dergleichen beinhält. Auch der regelmäßige Lebensmitteleinkauf und Geld für verschiedenste Unternehmungen sollte dabei beachtet werden.

Deckt sich diese Summe mit dem eigenen Einkommen? Hat man sich auch ausreichend über regelmäßige Steuerzahlungen und etwaige Arztkosten informiert? Es gibt eine Menge Dinge, die unvorhergesehen passieren können. Daher sollte stets Luft nach oben vorhanden sein. Eine kleine Reserve, wenn man es so nennen möchte.

Noch mehr auf ansoko lesen?  Welches Visum braucht man für den Aufenthalt?

5. Was wird alles mitgenommen?

Gibt es Haustiere, die mitkommen sollen? Oder hat man spezielle Wünsch bezüglich der eigenen Möbel, die unbedingt mitgenommen werden sollten? Es ist nicht besonders einfach, derart große Fracht kostengünstig zu transportieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich wirklich klar darüber zu werden, welche Vorbereitungen es dafür braucht.

Bei Möbel, sonstiger Fracht und Tieren gilt stets: Zollbestimmungen bedenken!

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6. Sich über die koreanische Etikette informieren

Beim Essen putzt man sich nicht die Nase, Körperkontakt ist so ein eigenes Thema und generell ist es wichtig, welche Gestiken man mit seinen Händen von sich gibt. Die Etikette in Korea ist gar nicht so kompliziert, wie man zunächst denken macht. All diese Dinge hat man ganz schnell verinnerlicht. Zum Teil weichen die Gepflogenheiten auch in einzelnen Regionen voneinander ab. Ganz wichtig ist dabei aber immer; wer von Koreaner als gleichwertig angesehen werden möchte, muss auch so leben und sich demnach so verhalten, wie sie.

7. Wasser, Elektrizität und Gas in Korea

Es ist üblich, dass man die einzelnen Hebel abdreht, ehe man auszieht. Daher kann es durchaus vorkommen, dass man beim Einzug erst einmal dafür sorgen muss, dass alles wieder läuft. Für Gas ist in der Regel KEPCO zuständig – koreaweit. Stromanbieter gibt es sehr viel mehr, genauso verhält es sich auch mit dem Wasser. Die Unternehmen muss man nicht zwangsläufig vor Ort aufsuchen, denn sie sind auch online oder telefonisch zu erreichen. Koreaner sind allgemeinhin sehr darauf bedacht, schnell zu arbeiten. Daher braucht es keinen stundenlangen Termin, um alle Daten aufzunehmen. Auch Serviceorientiertheit ist hier meist eine große Sache.

Wann werden diese Dienste verrechnet?

Einmal im Monat an einem festgelegten Datum werden die Strom- und Gasrechnung gestellt. Wasser sowie Abwasser werden in einem zweimonatigen Rhythmus verrechnet. Entweder macht man das über die Bank, oder man begibt sich mit der Rechnung pünktlich zur Post, um sie dort überweisen zu lassen.

Wichtiges zur Elektrizität

Aus der südkoreanischen Steckdose bekommt man 220V geliefert. Jeder andere Energiebedarf muss durch einen Umwandler gedeckt werden. Für Europäer ist das eher nicht so das Thema, aber Amerikaner nutzen meist 110V.

Die Stromnetzwerke sind nicht immer sehr stabil. Werden viele Geräte auf einmal genutzt (das gilt für den eigenen Wohnungsstromkreis, nicht das ganze Haus) kann es sein, dass eine Sicherung oder der Stromschalter fällt. Daher am besten immer nur die Geräte nutzen, die auch wirklich gebraucht werden. Während dem Staubsaugen also zum Beispiel den Fernseher ausschalten oder so ähnlich.

Wichtiges zum Wasser

Koreanisches Leitungswasser ist sehr sauber und lässt sich dadurch auch gut trinken. Interessant ist an dieser Stelle, dass es sogar ein eigenes Maskottchen für das eigene Leitungswasser gibt, um die Bürger vom Kauf abgepackten Wassers wegzubewegen.

Wasserfilter sind in Korea nicht unüblich. Man nutzt sie dazu, das Wasser aus dem Hahn sicherheitshalber zu reinigen. In Städten ist das aber nie ein großes Problem. Obacht ist hier maximal auf dem weit entfernten Land geboten.

Das Abwassersystem besteht vorwiegend aus sehr schmalen Rohren. Für Toilettenpapier gibt es daher eigene Mülleimer. In der Toilette sollte das keinesfalls hinuntergespült werden! Andernfalls kann es zu unangenehmen Verstopfungen kommen, die im schlimmsten Szenario das gesamte System betreffen würden.

Wichtiges zum Gas

Im durchschnittlichen koreanischen Haushalt wird Gas zum Heizen und auch zum Kochen benutzt. Das Abrechnungssystem sieht vor, dass auch nur das bezahlt wird, was man benutzt. Eine generelle Betriebskostenvorschreibung für das ganze Wohnhaus gibt es also nicht. Das Gassystem fließt durch die gesamte Stadt, durch eine zentrale Versorgung. Sollte es einmal Ungereimtheiten geben, wie zum Beispiel einen unangenehmen Geruch beim Aufdrehen, so sind sämtliche Gassysteme im eigenen Wohnbereich abzudrehen und ein entsprechender Dienstleister zu rufen.

8. Das Klima in Südkorea

Der Sommer ist extrem trocken und heiß. Darüber hinaus muss man auch seine Lungenflügel insbesondere durch Mundmasken schonen, denn bei sommerlichen und zum Teil sogar schon frühlingshaften Temperaturen treibt Wüstensand aus der Sahara durch die Luft. Dafür werden im Winter die sibirischen Kältetiefe bis nach Korea getragen. Man muss stets auf die eigene Gesundheit achten, immer viel Vitamine zu sich nehmen und dem Drang nach aktuellster Mode nur mäßig nachgeben. Am Ende geht schließlich vor, dass man keine Erkältung haben möchte!

Noch mehr auf ansoko lesen?  Die wichtigsten Infos über das koreanische Bankwesen

Frühling und Herbst sind sehr angenehm im Gegensatz zu den harten, kurzen Hoch- und Tiefphasen. Dafür ist zum Höhepunkt des Frühlings mit starken Regenfällen zu rechnen. Hier beginnt nämlich die Monsunzeit. Anstatt sich mit Regenschirmen auszuhelfen, sollte man allerdings lieber in stabile Wetterkleidung investieren.


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