Wie Nordkorea eines Tages 1.000 Autos gestohlen hat
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Der grüne Volvo 144. Ein Auto, das man immer wieder entdeckt, wenn man sich Aufnahmen ansieht, die direkt aus Nordkorea stammen. 1.000 Stück davon wurden im Jahr 1974 nach Nordkorea gebracht. Bis heute wurden sie nicht bezahlt. Ein sowjetischer Diplomat bezeichnet diese Geschehnisse heute daher als den „größten Autodiebstahl aller Zeiten“.

Aber wie ist es dazu überhaupt gekommen?

Es waren die Schweden. Wie auch die Schweiz ist Schweden ein politisch neutrales Land, wodurch Handelsbeziehungen ganz unabhängig von den vor Ort vorherrschenden Situationen aufgebaut werden. In Nordkorea unterhält Schweden seit 1975 sogar eine Botschaft.

Das Gebäude, in der sich die Botschaft befindet, diente zuvor als Botschaft der DDR. Es handelt sich heute um einen Komplex, in dem sich neben der schwedischen auch die deutsche und britische Botschaft befindet.

Botschaft von Nordkorea in Stockholm

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Botschaft von Schweden in Pjöngjang

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Anfangs schienen die Handelsbeziehungen gut zu beginnen. Der damalige Diktator Kim Ilsung bestellte im Jahr 1974 vom schwedischen Staat 1.000 tannengrüne Volvo 144 GL. Und Schweden bürgte für den Handel und finanzierte die Autos.

Sie wurden nach Pjöngjang gebracht, werden auch heute noch genutzt und Schweden mahnt bis zum heutigen Tag zweimal im Jahr die nordkoreanische Regierung, den offenen Betrag zu bezahlen. Inklusive Verzugszinsen und Zinseszinsen beläuft sich der offene Betrag mittlerweile auf rund 2,2 Mrd. Schwedische Kronen, was umgerechnet etwa 234 Mio. Euro entspricht.

Die Beziehungen mit Schweden halten weiter an. So besuchte 2001 der damalige schwedische Premierminister Göran Persson als erster westlicher Führer in der gesamten Zeitgeschichte die Volksrepublik.

Er führte im Namen der Europäischen Union Gespräche mit dem damaligen Führer Kim Jongil.


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