Was ist Sajaegi?

Sajaegi. Immer häufiger taucht dieser Begriff in den aktuellen KPOP News auf und oft sorgt er für Verwirrung. Daher gibt es heute eine Aufklärung, worum es sich dabei genau handelt.

Bestsellerlisten und damit auch Charts sind leider auch heutzutage noch sehr anfällig gegenüber Manipulationen. Diese Sicherheitslücken sind auf der anderen Seite äußerst lukrativ für all jene, die davon profitieren: Musiker und deren Agenturen. Denn wer in den Charts ist, der bekommt Aufmerksamkeit. Und die wiederum sorgt dafür, dass die Verkaufszahlen der eigenen Alben steigen und man gleichzeitig Preise abkassiert. Die sorgen für ihren Teil für weitere Aufmerksamkeit.

Wer in den Charts auf Top-Positionen bleibt, dem erschließen sich viele Wege:

  • Lukrative Werbedeals
  • Featurings in namhaften Magazinen und Zeitschriften
  • Interviews mit namhaften Shows und Plattformen
  • Einladungen zu Festivals
  • Castings für Werbefilme, Doramas und Filme
  • Viele neue Fans, die mit Glück fest der Fanbase angehören

Und so spinnt sich das Rad immer weiter.

Es gibt zwei Varianten von Sajaegi

Eine betrifft digitale Verkäufe und Streams. Personen können entweder Videos und Songs zu tausendfach streamen (lassen) oder das ganze offline machen und hier so viele Alben wie nur möglich kaufen, um die Verkaufszahlen in die Höhe zu treiben.

Da es sich bei letzterem um eine Methode handelt, die immer mehr Fans anwenden, um ihre liebste Band noch bekannter zu machen (z.B. indem sie 800 Alben von einem Comeback auf einmal kaufen – ja, solche Fälle gibt es wirklich und das regelmäßig), haben wir es hier also mit einer Streitfrage zu tun, ob das wirklich noch Sajaegi ist. Im Grunde lässt sich die Frage danach so beantworten, dass es das solange nicht ist, solange nicht ein Unternehmen selbst die Käufe vornimmt. Etwas, das zum Beispiel der KPOP Band BTS vorgeworfen wurde, als sie aus dem Nichts zum Artist of the Year ernannt wurden. Allerdings verfügte ihre Agentur damals nicht annähernd über die finanziellen Mittel, um so etwas auf die Beine zu stellen und so hat sich das Problem schnell in die Luft aufgelöst.

Kurzum: Sajaegi ist eine Vorgehensweise, die moralische Grundsätze über Bord wirft, um möglichst günstig möglichst viel Marketing zu erhalten.

Wie viel kostet Sajaegi die Agenturen und Künstler?

Zu dieser Frage gibt es die unterschiedlichsten Theorien und Aussagen.

Im Jahr 2018 äußerte sich zum Beispiel G.O von MBLAQ dazu, dass 400.000 bis 800.000 US-Dollar notwendig seien, um so etwas überhaupt in Gang zu bringen. Heutzutage kommen aber immer mehr Meldungen, dass Künstler Angebote ab einem im Vergleich dazu richtigen Spottpreis von 1.000 US-Dollar Angebote erhalten, Sajaegi zu buchen.

Der Ursprung vom Begriff Sajaegi

Übrigens handelt es sich bei Sajaegi um das koreanische Wort für Bevorratung oder Hortung. In Gebrauch befindet sich der Begriff seit den frühen 2010er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt begannen die Unternehmen auch erstmals mit den beschriebenen Massenkäufen, um ihre Chartpositionen künstlich aufzubessern.

Kann man Sajaegi erkennen?

Dadurch, dass es heutzutage so viele verschiedene Verkaufskanäle gibt (physikalische Alben, digitale Downloads und Streamingplattformen) ist es relativ schwierig geworden, Sajaegi herauszufiltern. Als Faustregel galt mal, dass unbekannte Songs von unbekannten Künstlern, die unrealistisch schnell die Charts hoch schießen, gar nicht realistisch sein können und daher künstlich nachgeholfen wurde. Gleichzeitig kennen wir aber alle das Phänomen, dass ein Song einen unkontrollierbaren Hype auslösen kann, dessen Ursprung später niemand mehr kennt. Man denke an PSY’s Gangnam Style – oder abseits von Korea zum Beispiel an What Does The Fox Say von Yltis.

Generell könnte man aber sagen, dass riesen Sprünge von einem völlig neuen Künstler in den ersten paar Stunden oder Tagen eher unrealistisch sind.

Heutzutage ist das Thema insofern schwierig, weil damit großzügig um sich geworfen wird. Rookie-Gruppen und -Künstler werden sofort des Sajaegi bezichtigt, wenn sie die ersten großen Erfolge erzielen. Dass das nicht immer der Fall sein muss, wissen wir ja spätestens seit BTS.


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