Über die ersten Einwohner Koreas

Was weiß man eigentlich, wenn es um die Ureinwohner Koreas geht? Tatsache ist ja, dass mit der Sage um den alten Dangun zumindest kulturell und auch irgendwo leicht religiös festgehalten wurde, wie die koreanische Halbinsel entstanden sein soll. In diesem Artikel möchte ich nun einmal näher beleuchten, was man über die tatsächlichen, belegbaren Ureinwohner von Korea bis heute in Erfahrung bringen konnte.

Erkenntnisse durch die Anthropologie

Was ist überhaupt die Anthropologie? Hierbei handelt es sich grob gesagt um die Wissenschaft vom Menschen. Untersucht werden dabei alle möglichen Funde von Knochen, Zähnen und Schädel. Hieraus werden dann Rückschlüsse gezogen. Und anthropologische Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass seit etwa 10.000 Jahren Menschen in Korea gelebt haben, die dadurch auch irgendwo als Vorfahren der heutigen Koreaner gelten. Zugewandert sind sie, so vermutet man, aus dem Raum Nord- und Zentralasien, wo sich zur damaligen Zeit ganz ähnliche Typen und Verteilungen gebildet hatten, wie man sie später aus Korea kannte.

Erkenntnisse durch die Archäologie

Archäologische Funde deuten währenddessen darauf hin, dass die Halbinsel vor rund 18.000 Jahren besiedelt war. Die Urbevölkerung der Halbinsel bilden Nomadenstämme aus dem sibirisch-mongolischen Raum. Die ältesten Spuren von Menschen haben mit dem heutigen koreanischen Volk allerdings lediglich den Wohnsitz gemeinsam.

Durch moderne Analyseverfahren wurden neue Erkenntnisse bei der Besiedlung gewonnen. Pflanzen wurden nicht nur gesammelt, sondern auch angebaut und Tiere gezüchtet; nicht nur gejagt. Ein schönes Steinzeitdorf mit halb unterirdisch errichteten Häusern steht noch immer am östlichen Stadtrand von Seoul, nahe dem südlichen Ufer des Han-Flusses. Zudem kann man im Dolmenmuseum Gochang mehr über die damalige Bronzezeit Koreas erfahren.

Riesige Steine reichen bis in die Mitte der Halbinsel. Diese sogenannten Menhire wurden einzeln oder in Reihen aufgestellt und sind wohl als Fruchtbarkeitssymbole über das ganze Festland Asiens verbreitet. Größere Steinsammlungen (wie die Dolmen) wurden offensichtlich als Gräber angelegt und genutzt. Diese gibt es in Nord- und Südkorea, aber im Norden wurden sie sorgfältiger errichtet und haben meist zwei tragende Steine, die einen großen Abdeckstein halten. Seitlich besitzen sie zwei Steine für einen Abschluss. Die Dolmen im Süden sind unregelmäßiger und erinnern heute eher an Geröllhaufen. Diese wurden als Nachahmung der nördlichen Dolmen gedeutet, könnten ihren Ursprung aber vielleicht in Europa haben.

Menhir
So sieht ein Menhir aus
Dolmen
So sieht ein Dolmen aus

Sowohl die Menhire wie auch die Dolmen setzen eine große Gesellschaft mit den notwendigen technischen Kenntnissen voraus, um die Bearbeitung, den Transport und aufstellen der meterhohen Steine durchführen zu können. Gemeint sind hierbei keine Horden von Familien, die durchs Land ziehen, sondern mindestens eine Stammesorganisation mit einer Führungspersönlichkeit, die nach dem Ableben in den Dolmen mit kostbaren Geschenken beigesetzt wurden.


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