Situationen, in denen ARMYs Rassisten in die Knie gezwungen haben
picture credit: Dispatch

Aus gegebenem Anlass möchten wir an dieser Stelle einmal eine Auflistung von Errungenschaften der BTS ARMY zeigen. Es geht dabei um den entschlossenen Kampf gegen Rassismus. Nicht zuletzt, da seit LOVE YOURSELF ein kultureller Shift in Gang gebracht wurde, wie es ein ARMY auf Twitter so wunderbar formuliert hat. Das Fandom ist eine beim UNICEF eingetragene Organisation und kommt seiner Aufgabe im Kampf um Gleichwürdigkeit mit vollem Elan nach.

Wir haben hier nun einige Situationen, in denen ARMYs rassistische Aussagen über BTS nicht auf sich haben sitzen lassen und ihre geballte Energie zu folgenschweren Konsequenzen für die Beteiligten geführt haben.

Sie haben dafür gesorgt, dass ein Immobilienmakler gefeuert wurde

Als BTS im Jahr 2019 in Saturday Night Live zu Gast waren, um dort Boy With Luv zu performen, zeigte sich zunächst der TV-Editor Brian Steinberg abwertend dagegen. „Wenn diese Kinder wirklich (selbst) singen, fresse ich das Backstage-Lama“ – schon das hat für einen ordentlichen Shitstorm gesorgt, sodass der Tweet später von ihm gelöscht wurde.

Zuvor entlud allerdings noch ein Immobilienmakler namens Brian Hughes seine rassistischen Ansichten: „Sie sehen wie Kinder aus. Wie alt sind sie? Fühlen sich asiatische Frauen überhaupt zu ihnen hingezogen?“

Brian-H-Tweet

Es dauerte nicht lange, bis der erste ARMY tüchtig recherchierte und dabei rausfand, dass er ein Immobilienmakler unter Highlime Residential ist, einer Firma mit Sitz in New York. Das Unternehmen wurde informiert. Mehrfach. Wie das eben so ist, wenn man mit einem millionenschweren Fandom zu tun bekommt. Die Reaktion kam prompt am nächsten Tag:

Australische TV Show zog rassistisch über BTS her – und bekam prompt die Quittung

In ihrem Programm kamen die beiden Moderatoren nicht umhin, auch einmal auf BTS zu sprechen zu kommen. Mit dem Einstieg „Ein Top 10 Hit ist derzeit so populär, er könnte das Zerwürfnis zwischen Nord- und Südkorea heilen“ zeigten sie sich schon grenzwertig. Verzeihen könnte man das jedoch noch, mit mehreren zugedrückten Augen, da internationalem Publikum oft nicht bewusst ist, wie pikant das gesamte Thema in Korea ist. Wir reden hier immerhin von einem nicht offiziell beendeten Krieg, der genau genommen noch immer andauert! Dann jedoch noch zu erwähnen, dass Kim Jongun, Machthaber in Nordkorea, ein großer Fan von Boybands sei, setzte dem Ganzen einen geschmacklosen Hut auf.

Es geht weiter im Programm:

Sie: Auf Platz 10 haben wir die größte Band, von der ihr noch nie gehört habt.

Er: Das weißt du nicht! Ich bin ganz dabei mit den Kids.

Sie: Das sind BTS, südkoreanisches One Direction.

Er: Yeah… noch nie von denen gehört.

Eingeblendet werden verschiedene Aussagen Menschen, die sich als besorgt darüber zu erkennen gaben, dass plötzlich etwas Koreanisches nach Amerika übergeschwappt war. „Könnte schlimmer sein – aber auch nicht viel schlimmer…“

Sie fahren damit fort, dass nur einer der Member Englisch sprechen könne und sie trotzdem so erfolgreich sind und den Rest kann man sich dann entweder denken oder hier nachhören:

Wenig überraschend also, dass ARMYs förmlich über das Programm hinweggefegt sind wie ein Sturm. Die Humorkarte wirkt eben selbst dann nicht, wenn man damit nur Vorurteile und Rassismus zu vertuschen versucht. Die Show veröffentlichte eine Entschuldigung auf Twitter, versuchte es kurz danach noch ein paar Monate und dann wurde es auf Social Media recht still um 20 to One.

20toOne-Tweet

Zwar gibt es weiterhin Episoden, auch im Jahr 2021, aber seit ungefähr September 2019 hat man aufgehört, Twitter und Facebook zu bespielen.

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ARMY haben sich mit der Entschuldigung nicht zufrieden gegeben, es kam jedoch keine weitere mehr. Konsequenzen für die beiden Moderatoren gab es karrieretechnisch keine. Die Show verlor jedoch durch das quasi Stilllegen der Social Media Kanäle ihre internationale Reichweite.

Als sie vereint mit anderen Fandoms rassistische Hashtags übernommen haben

Als die Black Lives Matter Bewegung vergangenes Jahr ihren Anfang gefunden hatte, dauerte es nicht lange, bis Rassisten Hashtags, wie #whiteoutwednsday, #WhiteLivesMatter und #BlueLivesMatter verwendeten, um darin der wichtigen Bewegung ihre Reichweite zu nehmen.

Auf Twitter, TikTok und auch Instagram wurden sie in einem virtuellen Protest übernommen und massenhaft mit KPOP zugespamt. ARMY haben sich dabei mit zahlreichen anderen KPOP Fandoms vereint und dafür gesorgt, das kaum mehr eine der Hassbotschaften durchgekommen ist, weil sie sofort von Fancams, Memes und Bildern weggeflutet wurde.

Hier findet ihr übrigens einen Artikel mit zahlreichen Posts von koreanischen Promis, die sich offen für BLM ausgesprochen haben!

Eine ähnliche Situation hat es dann gegeben, als sie sich einmal mehr, noch im selben Jahr, gegen QAnon und MAGA zusammengetan haben und deren Social Media Hashtags übernommen haben. Später unterstützten sie zusammen mit anderen KPOP Fandoms zahlreiche TikTok User darin, Trumps Aktivismus einzudämmen – es wurden jede tausende von Tickets für seine Tulsa Rally reserviert, die dann allerdings unbesetzt blieben.

Zuvor hat er äußerst stolz verlautbart, dass es keinen einzigen freien Sitz geben würde.


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