Silla
picture credit: Kok Leng Yeo

Das Reich Silla bildete gemeinsam mit Goguryeo und Bukjeo die Zeit der Drei Reiche von Korea. Es bestand von 57 v. Chr. bis 935 n. Chr. und überdauerte dabei zwei wichtige Perioden. Unterteilt wird es darin deshalb, weil sich die zeitgeschichtlichen Ereignisse damit einfacher sortieren und beschreiben lassen. So spricht man von einer Zeit vor dem vereinten Silla sowie der Zeit ab der Vereinigung.

  • Erste Periode: 57 v. Chr. bis 654 n. Chr.
  • Zweite Periode: 645 bis 935 n. Chr.
  • Ab 935 n. Chr. wurde es von Goryeo abgelöst.

In der ersten Periode begann sich ein Stamm im Südkosten der koreanischen Halbinsel zu bilden, dem zunächst nicht ganz so viel Bedeutung zugemessen wurde. In seiner Größe stand es Bukjeo dabei in nichts nach. Seine Blütezeit erreichte es allerdings erst während der zweiten Periode, wo es zunächst das zweite große Reich Bukjeo und ein wesentlich kleineres, das zwischen ihnen lag und den Namen Gaya trug, eroberte. Aus diesem Grund wurde dann auch der Name Vereinigtes Silla gewählt, während die Zeit davor als Tongil Silla bekannt ist.

Die damalige Hauptstadt von Silla lag in etwa auf der Höhe vom heutigen Gyeongju. Es war eine Millionenstadt, die weitreichende Bekanntheit für ihren Reichtum erlangte. Aristokraten, die im damaligen Vereinten Silla lebten, waren dafür bekannt, eigene Ländereien zu besitzen. Dazu zählten neben großen Weideflächen auch ganze Berge, Täler und Inseln. Dementsprechend konnten sie auch viele Sklaven zu ihrem Eigentum zählen.

Unter der damaligen Führung von Silla wurden alle drei Jahre sämtliche Statistiken neu erfasst. Dazu zählten die Landwirtschaftsgebiete mit der nutzbaren Fläche davon, die Bevölkerungszahl, der gesamte Viehbestand und darüber hinaus auch die Anzahl der Bäume. So konnte Silla stets die eigene Wirtschaftsmacht messen, da verfügbare Arbeitskräfte und -mittel jederzeit schnell errechnet werden konnten.

Wichtige Politische Änderungen nach der Vereinigung

Dadurch, dass er unter seiner Führung das Vereinigte Silla ausrief, stärkte der damalige König Muyeol die monarchische Machtposition erheblich. Zur selben Zeit ließ es sich allerdings nicht verhindern, dass die Rolle der Aristokraten an Schwäche verlor; zumindest, was die Politik betraf.

Es wurden viele Einrichtungen nach konfuzianistischen Ansichten errichtet. So zum Beispiel Gukhak – die Schulen – sowie auch verschiedene Erziehungseinrichtungen. Gleichzeitig verbreitete sich der Buddhismus im gesamten Volk und es war möglich, beide religiöse Ansichten offen auszuleben. Trotz allem war Silla das letzte der damaligen Drei Reiche, das den Buddhismus zur Staatsreligion machte. Zur selben Zeit bildeten sich aber auch zahlreiche Sekten. Darunter fünf Gyo-Sekten sowie neun Zen-Sekten, die in Korea vor allem als Ogyo Gusan bekannt waren.

Allgemeinhin wurde die gesellschaftliche Struktur zur Zeit der zweiten Periode nachgiebig gestärkt. Auch das Militär wurde dabei umstrukturiert. Neun Seodangs wurden dabei in den neun Hauptquartieren eingesetzt, während zehn Cheongs für die wichtigsten Provinzgebiete verantwortlich waren.

Silla gilt als einziges Land, das seine eigene Geschichte in einer amtlichen Chronik dokumentierte.

Verändertes Sozialsystem zum Endes des Reichs

So unabhängig die Bürger von Silla sein wollten, so unberechenbar waren sie gleichzeitig auch. Wer als Bauer seinen Besitz und Reichtum verlor, wurde selbst zum Leibeigenen. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine Möglichkeit mehr, noch einmal den ursprünglichen Wohlstand zurückzuerlangen. Wer sich diesem Schicksal nicht fügen wollte, wurde zum Räuber und Dieb.

Aus diesem Grund brachen überall im Land Bauernaufstände aus. Besonders während der Zeit von König Jinseong von 887 bis 897 war das besonders schlimm. Aus den Aufständen wurden schnell Bürgerkriege.

Dadurch endete das Silla-Reich

Bevor Silla von Goryeo abgelöst wurde, gab es ein paar Ereignisse, die überhaupt erst dazu geführt haben. Zunächst gründete der Bauer Kyonwhon den Staat Hu-Baekje, was als späteres Baekje gilt. Gleichzeitig hatte der Bandit Yanggil eine eigene unabhängige Zone im Nordosten der koreanischen Halbinsel geschaffen. Kungye, ein ehemaliger Mönch, war zunächst sein Gegner gewesen, hatte aber im Jahr 901 dann die Herrschaft darüber übernommen und sich zum König des späteren Goguryeo ernannt, was bekanntlich Goryeo genannt wurde.

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Der noch übrige Staat von Silla wird im Jahr 927 von Kyonwhon angegriffen und erfolgreich besiegt. König Gyeongsun, der von 927 bis 935 herrschte, kam dem Wunsch des Volkes nach, die damalig verbliebene Souveränität von Silla an Goryeo zu übertragen. Damit beendete er die Zeit des Vereinten Sillareiches.


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