Parlamentswahlen in Korea 2020: Was ihr dazu wissen müsst
picture credit: Alain Seguin

Am 15. April 2020 wurde in Südkorea, zum zweiten Mal seit der Machtübernahme im Norden durch Kim Jongun, ein neues Parlament gewählt. Insgesamt traten 1.118 Bewerber für die 300 Plätze an. Trotz der strengen Hygienemaßnahmen wegen der Corona-Krise nahmen auch dieses Jahr viele Koreaner an den Wahlen teil.

Die derzeit regierende Deobureominju-Partei (DMP) mit ihrem Präsidenten Moon Jaein gilt eher als linksliberal. Sie wirbt beispielsweise für eine gerechte Marktwirtschaft und die Wiedervereinigung der koreanischen Halbinseln.

Ihr gegenüber steht die Oppositionspartei Miraetonghap-Partei (MTP). Die Partei ist eher konservativ und trat aus einem Zusammenschluss mehrerer kleinerer Parteien hervor. Die Partei hofft auf eine langanhaltende Friedenslösung in Korea und fordert Ausbau des Militärs an der inneren Grenze Koreas. Zudem kritisierte sie während des Wahlkampfs das Krisenmanagement der Regierung.

Die DMP und die MTP bilden zusammen mit ihren Schwesterparteien die stärksten Parteien Koreas.

Die meisten Stimmen bei der Wahl bekam die DMP, nämlich 14.345.425 und somit knapp 50 % aller Stimmen. Mit 180 von 300 Sitzen verfügt der Block der Regierung zukünftig über eine eindeutige Mehrheit im Parlament.

Und das, obwohl der Präsident der Partei, Moon Jaein zu Anfang der Corona-Krise stark kritisiert wurde. Kurz vor der Wahl hatte das Land die Infektionszahlen aber mit strikter Isolation der Infizierten und groß angelegten Tests in den Griff bekommen. Das wiedergekommene Vertrauen zeigt sich auch in den Wahlergebnissen, bei denen sich die Bevölkerung ganz klar hinter die Arbeit der Regierung stellt.

Die MTP wurde bei der diesjährigen Wahl nur Dritter mit 11.915.277 Stimmen. Der Parteivorsitzende Hwang Kyoahn gab kurz nach dieser Niederlage seinen Rücktritt bekannt.

In Korea nimmt trotz Parlament der Präsident den Hauptteil der Regierung ein. So kann er beispielsweise ein Veto gegen Gesetze einlegen und sie auch erneut der Volksversammlung vorschlagen. Die Zustimmung des Parlaments ist nur bei der Ernennung des Premierministers nötig.


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