Oberstes Gericht hebt Urteil gegen Ex-Präsidentin auf
picture credit: Antonio Cruz/Agência Brasil

Das Oberste Gericht Südkoreas hat ein Urteil gegen Park Geunhye, die frühere Präsidentin des Landes, aufgehoben. Der Fall muss nun neu verhandelt werden.

Im April 2018 hatte Park eine Haftstrafe von 24 Jahren erhalten. Von einem Berufungsgericht war die Haftzeit später noch um ein Jahr verlängert worden. Park werden Korruption und Missbrauch ihres Amtes vorgeworfen.

Das Oberste Gericht entschied aber nun, dass die Korruptionsvorwürfe separat verhandelt hätten werden müssen. Da die Vorwürfe der Korruption und des Amtsmissbrauchs in einem Verfahren verhandelt wurden, hob das Oberste Gericht das Urteil auf und verwies den Fall wieder an das zuständige Gericht in Seoul.

Die Haftstrafe könnte sich nun noch erhöhen. Wenn koreanische Gerichte im selben Prozess mehrere Anklagen zur gleichen Zeit verhandeln, verhängen sie in der Regel nicht die Höchststrafe.

Wer ist Park Geunhye?

Park ist die Tochter von Park Chunghee, der von 1961 bis zu seinem Tod 1979 Präsident Südkoreas war. Als ihre Mutter 1974 starb, fungierte sie als First Lady des Landes.

Nach dem Tod ihres Vaters kehrte Park der Politik zunächst den Rücken, war ab Ende der 1990er Jahre aber wieder politisch aktiv. 1998 wurde sie in die Nationalversammlung Südkoreas gewählt. 2004 wurde sie Vorsitzende der konservativen Grand National Party.

Im Dezember 2012 gewann Park die südkoreanische Präsidentschaftswahl. Sie war die erste Frau, der dies gelang. Im Februar 2013 trat Park ihr Amt als Präsidentin Südkoreas an. Aufgrund der Korruptionsvorwürfe wurde sie im Dezember 2016 von ihrem Amt suspendiert.

Im März 2017 erfolgte die Amtsenthebung, am Ende des Monats wurde sie festgenommen.

Park wird vorgeworfen, dass sie von verschiedenen Unternehmen umgerechnet ungefähr 18 Millionen Euro unrechtmäßig erhalten oder zugesagt bekommen haben soll. Einer der Konzerne soll das Elektronikunternehmen Samsung sein. Zudem wird Park zur Last gelegt, dass sie geheime Dokumente weitergegeben und kritische Beamte entlassen haben soll.

Ab Oktober 2017 nahm Park nicht mehr an ihren eigenen Prozessen teil. Nach eigenen Angaben ist sie Opfer einer politischen Kampagne.


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