Macht es Sinn, Koreanisch neben einer zweiten Sprache zu lernen?

Schulzeit, Studium oder auch persönliche Interessen – es gibt die unterschiedlichsten Situationen, in denen wir uns gezwungen sehen, gleichzeitig mehrere Sprachen zu erlernen. So kann es zum Beispiel im Moment sein, dass ihr euch für die koreanische Sprache interessiert und ihr die lernen möchtet, während diese allerdings nicht die Einzige wäre.

Zunächst einmal kommt es darauf an, wie man beim Sprachen lernen vorgeht. In der Regel entwickelt man eine gewisse Routine und einen Lehrplan, nachdem man sich dann durcharbeitet. Anhand dessen ist es in der Theorie sogar möglich, dass man jede Menge Sprachen gleichzeitig lernt, also nicht nur zwei. Was letzten Endes zum Problem werden kann, ist die Motivation. Wer es schafft, diese zu halten, wird auch beim parallelen Lernen mehrerer Sprachen keine Einbußen machen müssen. Bleibt im Grunde also nur die Frage, wie man dafür sorgen kann.

Immer die Motivation zum Lernen behalten

Am einfachsten ist es dabei natürlich, wenn die Sprachen eine gewisse Relevanz im eigenen Leben innehaben. Beispielsweise, da man die zweite Sprache neben der koreanischen entweder aus beruflichen oder schulischen Gründen zwingend benötigt.

Sollte man hier trotzdem Probleme mit der Motivation bekommen, ist es wohl besser, das Koreanisch lernen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, damit man sich nicht ungewollt selbst blockiert.

Am Ende darf man nicht vergessen, dass wir es bei der koreanischen Sprache auch mit einer anderen Schrift zu tun haben. Mag zwar sein, dass man Hangul innerhalb von 24 Stunden problemlos lernen kann, doch es fordert auch im Nachhinein sehr viel Übung, um diese möglichst schnell schreiben und lesen zu können.

Ich will zwei Sprachen gleichzeitig lernen,
wie muss ich dabei vorgehen?

Viele Personen sehen darin sogar eine spannende Herausforderung, gleichzeitig zwei Sprachen zu lernen. Nun haben sie Koreanisch in den Fokus gefasst und möchten eine damit verwandte Sprache parallel dazu lernen. Logisch, das erscheint ja am einfachsten, richtig?

Naheliegend scheinen hier stets Japanisch oder Mandarin, wobei hier Vorsicht geboten ist. Denn die einzige Gemeinsamkeit, welche diese Sprachen tatsächlich haben, ist dass sie alle über eine eigene Schrift verfügen.

Koreanisch, Japanisch, Chinesisch – keine Gemeinsamkeiten!

Koreanisch und Japanisch sind beides in sich isolierte Sprachen und damit mit keiner anderen verwandt. Sie sind auch nicht miteinander verwandt.

Durch die geografische Nähe haben sich Mandarin, Japanisch und Koreanisch zwar viele gleichklingende Wörter angeeignet, was sie aber genauso wenig verwandt macht.

Ich traue mich sogar zu behaupten, dass wir es bei Mandarin mit der schwierigsten asiatischen Sprache zu tun haben, wenn es rein und die Schrift geht. Man könnte es als das Latein von Ostasien betrachten, sowohl in der Kultur als auch im Vokabular. Es wurde nach Korea gebracht, wo man zumindest die altchinesische Schrift als Hanja kennt und auch noch dort lernt. Auch findet das Hanja regelmäßig Gebrauch im koreanischen Alltag, etwa wenn Firmenschilder damit versehen sind. Doch diese Zeichen haben mittlerweile oft eine ganz andere Bedeutung, als es im Mandarin der Fall ist.

Ganz ähnlich geht es da im Übrigen den Japanern, denn auch ihre Zeichensprachen weisen Einflüsse aus anderen Ländern Südostasiens auf.

Ein Japaner kann so womöglich erahnen, worum es im chinesischen Text geht, um ihn aber wirklich verstehen zu können, fehlen ihm die grammatikalischen Kenntnisse. Wer die Sprache nicht korrekt und tiefgehend lernt, wird diese auch nicht beherrschen.

Noch ein großer Unterschied, der Mandarin und die japanische Schriftsprachen Kanji und Kana vom Hangul unterscheidet ist die Tatsache, dass sich Hangul ähnlich wie die arabische Schriftsprache aus einzelnen Buchstaben zusammensetzt. Bei den beiden anderen asiatischen Schriftsprachen haben wir es mit vollständigen und nicht selten komplizierten Zeichen zu tun, die meist nur eine einzige Bedeutung haben. Heißt also, dass 500 Kanji-Zeichen tatsächlich auch 500 verschiedene Wörter bedeuten können. Im Koreanischen lernt man einmal alle Buchstaben und kann dann im Prinzip loslegen.

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Fazit

Es ist durchaus möglich, mehrere Sprachen parallel zueinander zu lernen. Insbesondere in Studiengängen mit fernöstlicher Richtung kommt es regelmäßig vor, dass man z. B. Japanisch und Koreanisch gleichzeitig belegt.

Man kann beide Sprachen gut nebeneinander lernen, man wird eine davon definitiv schneller beherrschen als die andere, aber man darf letzten Endes nicht erwarten, dass man das Gelernte miteinander kombinieren kann.

Solange man die einzelnen Sprachen auch wirklich getrennt voneinander betrachtet, gibt es also auch keine Probleme. Ob es letzten Endes einen Sinn ergibt, Koreanisch gleichzeitig mit einer zweiten Sprache zu lernen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wie gesagt, hier kommt es ganz darauf an, ob man sich selbst die Motivation dabei wahren kann.


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