Japans Regierungschef will angespannte Beziehungen verbessern

Japan und Südkorea sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Und zwar deshalb nicht, weil seit vielen Monaten ein Handelsstreit herrscht. Dieser wiederum wurde durch ein Ereignis ausgelöst, das Korea von 1910 bis 1945 zur japanischen Kolonie machte. Hier geht es unter anderem um den Missbrauch unzähliger junger Koreanerinnen (Zwangsprostitution im Zweiten Weltkrieg) und um Zwangsarbeiter. Geht es nach Südkorea, dann hat sich Japan bis heute nicht zufriedenstellend für die damaligen Verbrechen entschuldigt. Auch beim Thema Entschädigungszahlungen gibt es Streitigkeit, Japan sieht dieses Kapitel durch den von 1965 aufgesetzten Vertrag als erledigt an.

Laut Shinzo Abe (Ministerpräsident von Japan) ist die Beziehung der beiden Länder auf einem sehr ernsten Niveau. Damit es wieder in die richtige Richtung geht, hat Abe eine Beilegung der Konflikte gefordert. Diese ging vorrangig an Lee Nak Yon, seinem südkoreanischen Kollegen.

Es kam zu einem Treffen

Shinzo Abe und Lee Nakyon haben sich am 24. Oktober 2019 in Tokio zu einem Gespräch getroffen. Dadurch konnte die angespannte Beziehung freilich nicht weggezaubert werden, allerdings bleiben Japan und Südkorea weiter im Gespräch. Berücksichtigt man die Umstände, dann ist das Resultat durchaus zufriedenstellend. Abe sagte außerdem, dass Südkorea ein „wichtiger Nachbar“ sei.

Im Zuge des Treffens bekam Abe einen Brief von Lee überreicht, der von Moon Jae In (Präsident von Südkorea) geschrieben wurde. Der Inhalt ist nicht bekannt, somit kann lediglich spekuliert werden.

Die Zukunft ist ungewiss

Die beiden Länder werden in absehbarer Zeit keine besten Freunde. Das liegt auch daran, weil immer wieder ein neuer Handelsstreit dazukommt. Japan beschloss zum Beispiel im Juli 2019, dass man Exporte nach Südkorea (es geht um Materialien zur Chipproduktion) strenger kontrollieren wird. Eine Maßnahme, die die Beziehung nicht unbedingt verbessert hat. Zukünftig kann es also durchaus zu neuen Streitigkeiten und zu einem noch ernsteren Zustand kommen, ein Weg in die andere Richtung ist zumindest aktuell nur schwer vorstellbar. Wichtig ist aber, dass Japan und Südkorea weiter im Dialog bleiben.


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