Hanok – die traditionellste Weise, in Korea zu wohnen

Ja den Begriff Hanok hört, denkt schnell an das nahe der südkoreanischen Hauptstadt liegende traditionelle Dorf, das nicht selten Schauplatz von Serien und Filmen wird. Der Begriff an sich beschreibt allerdings den Stil, in dem diese Gebäudekomplexe erbaut worden sind. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel die Lage, in welche sich die Bauten befinden, sowie die Größe der Räume, das Klima und auch der finanzielle Hintergrund davon. Mittlerweile gibt es nicht mehr sehr viele solche Anlagen, doch eine ist eben sehr bekannt und erfreut sich jedes Jahr an sehr viel Zulauf und Begeisterung.

Bereits im Bronzezeitalter, also etwa 400 Jahre vor Christus, gab es die ersten Bauansätze, die den späteren Hanoks von Korea bereits sehr ähnelten. Erst aus diesen hat sich die Bauform, die man heute kennt, heraus entwickelt. Am wohl entscheidendsten für diesen Stil ist dabei, dass es sich dabei nicht um ein einzelnes Gebäude, sondern um viele kleinere Häuser handelt, die zu einem Komplex zusammengeschlossen werden. Dabei werden sie alle von einem einzelnen Dach bedeckt, während sich in der Mitte meist ein hübscher Innenhof befindet.

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Die Unterschiede zwischen einzelnen Hanoks

Da in Korea starke Temperaturunterschiede zwischen den einzelnen Jahreszeiten und insbesondere Sommer und Winter bestehen, war man darum bemüht, eine Bauweise zu entwickeln, die im Winter für Wärme und im Sommer für Abkühlung sorgt. Daraus ergab sich auch die Grundstruktur diese Gebäudekomplexe. Im Idealfall ist das Gelände daher nach Norden ausgerichtet, um auf der Rückseite Aussicht auf einen Berg zu bieten. Außerdem befinden sich meist ein Fluss oder eine andere Wasserquelle in der Nähe. Dadurch sollten auch in den härtesten Monaten des Jahres keine Sorgen über die Wasserversorgung bestehen. Außerdem würde diese Positionierung auf dem Gelände die dortigen Bewohner im Winter vor kalten Winden schützen. Wer keinen Fluss oder eine andere Wasserquelle in der Nähe hatte, legte in der Nähe des Hauses zumindest einen Brunnen an.

Natürlich gab es verschieden Unterschiede in der Bauweise, die je nach Lage der Häuser und auch umliegende andere Gebäude variieren konnte. So kam es vor, dass solche Häuser in quadratischen Formen gab, welche die Wärme besser speichern sollten, wohingegen andere Gebiete eine L-förmige Bauweisen zeigten. Im Großen und Ganzen hatte das stets mit dem Klima zu tun. So wurde eine L-förmige Bauweise nur dann eingesetzt, wenn es sich um ein wärmeres Gebiet handelte.

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Aufbau von einem Hanok

Ein Haus in einem Hanok steht auf Stelzen, die rund 30 bis 50 cm hoch sind. Damit befindet sich der Fußboden nie direkt auf dem Erdboden, wodurch eine solche Anlage auch in einem Gebiet erbaut werden konnte, dass ein Boden von freistehenden Felsblöcken übersät war. Das Dach wurde meist aus den Materialien gefertigt, die in umliegenden je greifbar waren. So kam es dazu, dass sie entweder mit Gräsern, Reisstroh, Steinen oder auch gebrannten Ziegeln bedeckt wurden. Dadurch war das Dach auch ein untrügliches Zeichen dafür, wie wohl haben die Familie war, die dort lebte. Siege waren zu dieser Zeit noch sehr teuer und konnten daher nur von Politikern, Beamten oder auch reichen Bauern oder Händlern gekauft werden.

Aufgrund verschiedener Witterungsumstände sind es auch diese Gebäude, die heutzutage noch als einzige bestehen blieben. Die Wände von einem Haus im Hanok wurden zum Großteil aus einem Gerüst aus Holzpfeiler angefertigt, die das Dach und damit auch die gesamte Struktur trugen. Dazwischen wurden die Wände aus Lehm, Stroh oder aus Steinen gebaut, die dann mit großen Holzrahmen besetzt wurden, in denen wiederum Papier aufgespannt wurde. Dadurch erhielten die damaligen Gebäude auch die heute noch bekannte und untrüglich traditionelle Optik.

Die Vorreiter der heutigen Fußbodenheizung

Dadurch, dass sich die Häuser stets in der Luft befanden, begann man bereits in jener Zeit, die sogenannten Ondol (eine traditionelle Fußbodenheizung) einzubauen, um die Schlafplätze beheizen zu können. Benutzt wurde dafür die Hitze, die durch das Kochfeuer entstand und dabei dann unter die Räume des gesamten Hauses geleitet wurde. Um zu verhindern, dass es zu einem Ausbruch von Feuer kommen könnte, wurden unter dem Fußboden Steine angebracht, die zudem als perfektes Leitsystem dienten. Dieses Heiz Verfahren wurde Seite zwar stark modernisiert, jedoch schwören Koreaner nach wie vor auf eine Fußbodenheizung.

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Wärend ein Hanok stets aus mehreren Gebäuden besteht, so sind es in der Regel drei verschiedene Hauptgebäude, die darin zusammenfließen:

  • Das Sarangchae ist das erste Haus und wurde hauptsächlich von Männern benutzt
  • Dafür galt das zweite Haus, das Anchae in erster Linie Frauen und Kindern

Alle weiteren Gebäude, die ebenfalls zum Komplex zählten, hatten keinen speziellen Namen und wurden einfach von der gesamten Familie benutzt.


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