Dunkle Seite des KPOP: Behandelt SM Entertainment seine Künstler gut?
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Wer Fan von KPOP Künstlern wird, kommt nicht umhin, sich früher oder später auch mit den Schattenseiten der Industrie auseinanderzusetzen. Verehrt oder bewundert man einen Künstler, möchte man schließlich auch, dass es ihm gut geht. Ein Label, das früher immer wieder in starke Kritik geraten ist, trägt den Namen SM Entertainment – und jeder von euch kennt es. Doch viele sind neu in ihrem jeweiligen Fandom und haben dadurch viele Dinge gar nicht mitbekommen. Zeit also, etwas in der Vergangenheit zu wühlen, um herauszufinden, auf welche Ereignisse das Entertainment eigentlich zurückblickt. Und, was noch viel wichtiger ist, ob man daraus gelernt hat.

1989 wurde SM Entertainment ursprünglich gegründet. Wusstet ihr übrigens, dass das die Kurzform für Star Museum Entertainment ist? Im Jahr 1995 übernahm Lee Sooman das Label und etablierte die Kurzvariante durch einen Neustart. Er ist auch heute noch der CEO.

Da unter SM Entertainment viele wichtige Bands und Künstler der ersten KPOP Generation unter Vertrag brachte und promotete, führten sie als erster das klassische Konzept darüber ein, wie man Artists trainiert und produziert. Damit auch gleich zu einem der härtesten Brocken: Das Label ist für die ersten Slace Contracts verantwortlich. Diese Verträge sorgten nicht nur dafür, dass die Agentur weitaus höhere Gagen einfährt, als der Künstler selbst, sondern auch, dass ein KPOP Star allem voran perfekt zu sein hat. Die gesamte Fankultur, dass Stars das Eigentum von Fans sind und sie im Prinzip keinen freien Willen haben dürfen, sich oft vor der Kamera sogar noch verstellen müssen, gründet auf diesen Verträgen.

Die erste Generation: 1990 bis 1999

In diesem Zeitraum war SM Entertainment für erfolgreiche Bands bekannt, wie Shinhwa, H.O.T oder auch S.E.S. Zwar gab es damals noch keine so großen Skandale wie in den darauffolgenden Jahren, aber das Label sorgte bereits bei den ersten Bands für negative Schlagzeilen.

Als die Verträge von H.O.T und S.E.S ausliefen, stand im Raum, dass die Künstler weiter als Gruppen agieren wollten, doch das ließ die Agentur nicht zu. Man bat ihnen Verträge für jeweilige Solokarrieren an. Die Verträge wurden daraufhin aufgrund daraus resultierender interner Konflikte alle aufgelöst. Keiner der Künstler wurde als Solokünstler unter Vertrag genommen.

Shinhwa trennten sich vom Label, nachdem von ihnen jeder einzelne Member bis auf einen neue Verträge angeboten bekamen. Doch für sie war klar: sie sind ein Team und das wird immer so bleiben. Sie kamen zunächst bei einer anderen Agentur unter, gründeten daraufhin aber ihr eigenes Label und sind bis heute als eine der am längsten andauernden KPOP Bands tätig. SM Entertainment gestand ihnen das jedoch nicht zu. Sie wollten verhindern, dass Shinhwa ihren eigenen Bandnamen weiter nutzen durften, was zu einem zwölf Jahre andauernden Rechtsstreit zwischen beiden Parteien führte. Die Folge: Ihre Agentur musste von Shinhwa Company zu ShinCom umbenannt werden und das Logo auf ihren Alben wurde so gestaltet, dass der Name nicht mehr eindeutig darauf zu erkennen war. Dennoch weiß heute natürlich jeder, wer mit Shinhwa gemeint ist.

Die zweite Generation: 2000 bis 2009

In den ersten neun Jahren wurden sehr viele Eindrücke und Erfahrungswerte gesammelt. Die zweite Generation des uns heute bekannten KPOP brach an. Doch Bands, die zu Beginn dieser Zeit gegründet und produziert wurden, konnten an den Erfolg der vorergehenden zunächst nicht mehr anknüpfen. An dieser Stelle erhielt der Trainee-Prozess eine Generalüberholung.

Lee Sooman fand ein Erfolgsrezept: Junge Menschen unter Vertrag nehmen, die es kaum erwarten können, berühmt zu werden. Sie jahrelang zu trainieren, um aus ihnen die perfekten Entertainer zu erschaffen und dann die perfekte, unglaublich berühmte Band zu erhalten.

Die erste wieder sehr erfolgreiche Band unter SM Entertainment war in der zweiten Generation die Gruppe DBSK. Kurz darauf folgte das Debüt von Super Junior, hier wandte man aber wieder ein anderes Konzept an, nämlich indem fast ausschließlich Member zu einer Band geformt wurden, die bereits davor durch ihre Berufe als Radiomoderatoren, Schauspieler oder auch Models der Allgemeinheit bekannt waren.

SM Entertainment war das erste Label, das Gerichtsverhandlungen gegen die eigenen Künstler führte

Gegen Ende der zweiten Generation dann die Hiobsbotschaft: Drei Member von DBSK reichten eine Klage gegen ihre Agentur ein. Der Vertrag wäre unüblich lange, würde sie zwar zunächst 13 Jahre an das Label binden, nehme aber den Wehrdienst von dieser Zeit aus. So könnte es sich auf rund 15 Jahre belaufen, bis ein Künstler vom Label wegkommt, da die Vertragslaufzeiten ausgelaufen sind. Und obwohl es noch keine zehn Jahre her war, dass die Gruppe debütiert hatte, fühlte es sich so an, dass ihre Karriere am Ende angelangt wäre, wenn der Vertrag ausgelaufen wäre. Wollte man ihn vorzeitig kündigen, musste man das Dreifache an Investitionskosten in die Gruppe sowie das Zweifache des durch die Kündigung entstehenden Geschäftsverlustes an das Label bezahlen. Eine horrende Summe, die niemand von ihnen hätte bezahlen können. Gleichzeitig erhielten sie keinen Lohn. Abgemacht war, dass jeder von ihnen ca. 10.000 US-Dollar während dem nächsten Albenrelease erhalten würden, wenn mehr als 500.000 Stück vom vorergehenden Album verkauft wurden. Andernfalls würden sie gar nichts bekommen.

Die Klausel mit dem Lohn wurde im Jahr 2009 von SM Entertainment aus dem Vertrag genommen. Und trotzdem blieb die Entlohnung bei nur 0,4 bis 1 Prozent der Albenverkäufe.

Ein Disbanding hatte keiner der Member gewünscht, die drei betreffenden Member, Kim Junsu, Kim Jaejoong und Park Yoochun wollten nur von diesen Klauseln befreit werden. Ihre Psyche hatte stark darunter zu leiden, dass die Termine so straff geschnürt waren, dass sie oft nur drei bis vier Stunden Schlaf erhielten. Obwohl eigentlich alle Member dagegen ankämpfen wollten, traten am Ende nur die drei genannten von fünf Membern vor Gericht. Es führte zu dem, wie wir es heute kennen: DBSK wurde zu einem Duo, die drei member mussten fortan als JYJ weitermachen. Nur so konnten sie verhindern, dass die Strafgebühr nicht bezahlt werden musste, da es nicht zu einer Auflösung der Gruppe kam. Die Verträge dieser drei Member wurden aufgelöst, während die anderen beiden bei SM Entertainment blieben. Doch wer glaubt, dass sich die Sache damit hatte, irrt.

SM Entertainment begann einen langen Rechtsstreit, der das Fandom unglaublich entzweite. Es war eine noch nie dagewesene Situation, die sich über einen Zeitraum von ganzen drei Jahren erstreckte. Das Label wollte, dass JYJ die Verluste an die Agentur ersetzten, die durch die gesamte Situation entstanden waren. Zu dem Zeitpunkt wurden JYJ zunächst als Subunit von DBSK geführt, sie standen zunächst noch beim Label unter Vertrag. Doch sie weigerten sich, an Konzerten von DBSK oder den Dreh für Werbefilme und andere Schedules der Band teilzunehmen. Offiziell gehörten sie also noch zur Band, doch sie weigerten sich, so weiterzumachen. 2,2 Mrd. Won wollte die Agentur damals, was 20 Prozent des Verursachten Schadens darstellen sollte. Doch auch JYJ hatten einige Forderungen und da man nicht zu einer Einigung kommen konnte, entschied das Gericht folgende sechs Punkte:

  1. Der Vertrag zwischen den JYJ Membern und SM Entertainment wurde rückwirkend am 31. Juli 2009 aufgelöst, an diesem Tag wurde die Klage von den dreien eingereicht.
  2. Jeder Member erhielt 650 Mio. Won.
  3. Beide Parteien mussten ihre weiteren Schadensforderungen zurückziehen.
  4. Beide Parteien mussten sich fortan aus dem Weg gehen, durften nicht mehr in die Geschäfte des anderen eingreifen.
  5. Jede Partei musste die jeweiligen Gerichtsgebühren selbst bezahlen.
  6. Sämtliche Details über den Rechtsstreit bleiben hinter verschlossenen Türen, niemand spricht darüber.

Der sechste Punkt wurde dann im Jahr 2015 aufgehoben, als es eine Gesetzesänderung in Korea gab, durch die man Einblick in frühere Gerichtsverfahren erhalten konnte, damit auch in diesen.

Während dem dreijährigen Rechtsstreit bat SM Entertainment das Trio, von eigenen Promotions abzusehen, damit kein zusätzlicher Rechtsstreit entstehen würde. Die drei stimmten zu, blieben von Musikshows und allem fern.

Ein ähnlicher Rechtsstreit wurde rund fünf Jahre später durch den Leader von Super Junior M und damit Hanggeng ins Rollen gebracht. Ähnlich deshalb, da es ebenfalls um Vertragsbestandteile ging. Er wurde dazu gezwungen, Dinge zu tun, die nicht seinem Willen entsprachen. Würde er das nicht tun, hätte das schwerwiegende Konsequenzen.

Ein großer Medienrummel entstand daraufhin insofern, da auch sein Manager Sun Le ein Statement darüber veröffentlichte, dass die Persönlichkeitsrechte des Künstlers vom Label verletzt wurden. Nicht nur in Bezug auf das Management selbst, sondern auch im finanziellen Bereich wurde Hanggeng gegenüber koreanischen Mitgliedern diskriminiert. Sein Potential wurde nicht wahrgenommen, Solopromotions trotz vorhandenem Talent absichtlich nicht weiter gefördert. Er erkrankte durch die unfaire Behandlung und dem ganzen Stress, unter anderem an Gastritis. Er verließ die Gruppe und das Label, nachdem das Gericht zu seinen Gunsten entschieden hatte.

Die Korean Fair Trade Commission schaltete sich ein

Durch die Rechtsstreitigkeiten mit zwischen SM Entertainment und JYJ schaltete sich die Korean Fair Trade Commission ein, kurz auch als FTC bekannt. SM Entertainment wurde für in der Tat schuldig befunden, Klauseln in ihren Verträgen zu verwenden, die so nicht zulässig sind. Durch ihr Einschreiten war es im Grunde überhaupt möglich, dass die Künstler ihre Rechte gegenüber dem Label durchsetzen konnten.

Doch danach hielten sie sich wieder aus der Sache raus.

Wir haben keine Pläne, Vertragslücken zu schließen oder Vertragspraktiken auf dem Unterhaltungsmarkt zu überwachen. Ein Sprecher der FTC damals

Trotzdem kamen sie noch einmal mit der FTC in Berührung, beim zweiten Mal wurde ihnen dann eine Strafzahlung in der Höhe von 2 Mio. US-Dollar auferlegt.

Weitere Kontroversen in den Jahren 2014 und 2015: Rechtsstreitigkeiten mit vielen weiteren Künstlern

Es begann im Mai 2014, als Kris Wu, Member und Leader von EXO-M, eine Klage gegen das Label einreichte. Man habe seine Meinung nie respektiert, der Vertrag sei unfair – und im Grunde ging es auch hier wieder um die typischen Klauseln der Slave Contracts. Für ihn wurde derselbe Anwalt tätig, der zuvor Hangeng vertreten hatte. Dieser Rechtsstreit dauerte bis 2016, dann verließ er die Gruppe. Umso gravierender wurde diese Situation, da er während seiner Mitgliedschaft in der Gruppe mit einer Herzmuskelentzündung diagnostiziert wurde. Bei Überanstrengung könnte dies zum Tod führen, SM Entertainment ignorierte das aber ihm zufolge völlig und machte weiter wie gehabt. Selbst dann, als Ärzte dringend empfahlen, dass er eine Behandlung brauchte.

Wenige Monate später erschütterten weitere Neuigkeiten die Welt des KPOP. Jessica verließ SNSD. Es gab einen riesen Shitstorm, den sie daraufhin ertragen musste, doch sie vertrat von Beginn an die Meinung, dass sie aus der Gruppe gemobbt wurde. Ihre erfahrungen schrieb sie unter anderem in ihrem Buch nieder, das kürzlich veröffentlicht wurde. Sie berichtete damals, dass sie aufgeregt darüber war, dass die Verträge für die Band verlängert wurden, man ihr dann aber mitteilte, dass sie nicht länger Teil davon sei.

SM Entertainment verlor 65 Mio. US-Dollar, als bekannt wurde, dass Jessica die Band verlassen würde. In einem Statement gaben sie bekannt, dass dies aufgrund der Tatsache geschehen musste, da sie trotz anderweitiger Absprachen ihre eigene Modelinie rausbrachte.

Nur einen Monat später reichte ein weiterer Member von EXO-M Klage gegen das Label ein: Luhan. Er gab an, dass es Diskriminierungen zwischen koreanischen und chinesischen Membern gäbe, sie würden nicht ausreichend für ihren Lebensunterhalt unterstützt werden. Noch am selben Tag fielen die Aktienpreise der Agentur so tief, wie es von der KOSDAQ nur erlaubt war. Die Member wären ausgelaugt, die Schedules zu hart.

Der folgende Gerichtsprozess wurde zu seinen Gunsten entschieden, doch der Vertrag zwischen ihm und den Label hat noch bis 2022 Gültigkeit. Dieselbe Situation besteht für Kris Wu. Eine Einigung wurde insofern getroffen, dass sie beide bis zum Ende des Vertrages 10 Prozent ihrer Einnahmen an die Agentur abgeben mussten, um so für den entstandenen Schaden aufzukommen.

Im Jahr 2015 postete der Vater von Tao, einem weiteren EXO-M Member, einen Brief, dass er sich wünsche, er könne die Gruppe verlassen. Denn er würde sich ständig verletzen, überall an seinem Körper, ohne im Anschluss die nötige Behandlung zu erhalten. Das kam nicht nur, aber häufig, von rutschigen Bühnen bei Auftritten in Übersee oder bei großen Shows. Wann immer Tao einen schwierigen Flip machen musste und sich verletzte, wurde ihm nicht geholfen. Einmal war es so schlimm, dass er einen Rollstuhl brauchte und trotzdem von der Agentur dazu gezwungen wurde, weiterzutrainieren.

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Von da an ging Tao zunächst in eine undefinierte Pause und verblieb in China. Auch er verließ die Gruppe, die beiden Teams EXO-K und EXO-M wurden aufgelöst und alle zu einer einzelnen Gruppe zusammengefasst. Es ist das EXO, das wir heute kennen. Taos Vertrag bleibt ebenso bis 2022 aufrecht, auch er muss SM Entertainment an all seinen Tätigkeiten bis dahin beteiligen.

Obendrein folgte dann 2015 auch noch der Ausstieg von Sulli aus f(x), nachdem sie bereits Monate zuvor eine Pause nehmen musste, da sie so viele Hasskommentare bekam und ihr das psychisch zusetzte.

Es folgte eine Klage von No Minwoo, Member der Band TraxX, da er durch eine 17-jährige Vertragslaufzeit an die Agentur gebunden war. Da SM Entertainment zu dem Zeitpunkt Jahre zuvor bereits mit der FTC in Berührung gekommen ist, erhielt dieser Fall besonders viel Medienrummel. Noh verlor seinen Rechtsstreit gegen die Agentur im Juli 2016. Damit bekam er auch keinen Schadenersatz zugesprochen, den er in Höhe von mehreren Millionen Won gefordert hatte, da er das Label beschuldigte, seine Karriere ruiniert zu haben.

Es folgten Rechtsstreitigkeiten mit den ehemaligen EXO-M Membern, da das Label Schadenersatz dafür wollte, dass unabgesprochene Promotions getätigt wurden, an denen sie nicht beteiligt wurden.

Das Debüt von Red Velvet erscheint vielen Fans heute noch überstürzt und merkwürdig

Red Velvet debütierten zu einem Zeitpunkt, an dem es kaum ungünstiger hätte sein können. Die Aktien waren im Keller angelangt, die Skandale erreichten ihren damaligen Höhepunkt. Förmlich aus dem Nichts wurde die Girlband angekündigt und der Debütrack auch schon released. Damals allerdings als Quartett, ganz ohne Yeri. Die kam erst beim nächsten Song, Ice Cream Cake hinzu und wurde zunächst einmal von einigen skeptischen Fans nicht akzeptiert und stattdessen sogar gemobbt. Doch sie war sogar schon im Debüt-Musikvideo zu Happiness dabei!

Yeri-in-Happiness

Warum also nicht bei den Auftritten?

Yeri war damals erst 15 Jahre alt und durfte noch nicht auf der Bühne stehen. Erst mit Ice Cream Cake war das möglich. Sie hatte auch mit den anderen Membern trainiert.

Das lässt viel Spekulationen darüber zu, dass Red Velvet überstürzt debütiert wurden. Hätte man noch fünf Monate gewartet, hätte sich das Problem von alleine erledigt gehabt. So wirkte das in den Augen vieler Netizens und KPOP Fans, als versuche SM Entertainment damit von den vielen Skandalen abzulenken.

Zur Zeit von Red Velvets Debüt gab es noch das Gesetz, dass Minderjährige, die zwischen 15 und 18 Jahre alt waren, nicht mehr als 7 Stunden pro Tag oder 40 Stunden pro Woche arbeiten durften.

Die Pflicht-Diät für Wendy und Joy

Direkt nach dem Release von Ice Cream Cake schossen die Verkaufszahlen von Red Velvet in die Höhe, die Band wurde zum Riesenerfolg für das Unternehmen.

Während dem nächsten Release Dumb Dumb war klar zu sehen, dass Wendy und Joy beide zugenommen hatten. Zwar befanden sie sich noch immer in einem gesunden Gewichtsbereich, doch für die für Idol etablierten Optiken war es zu viel. Netizens begannen sie zu mobben, das Entertainment erledgte der gesamten Band eine Zwangsdiät auf.

Als daraufhin Red Flavor veröffentlicht wurde, waren die Member allesamt sehr dünn. Wendy erschien vielen Fans unglücklich, sie machten sich Sorgen um ihre Psyche.

In verschiedenen Reality Shows, in denen Wendy zu Gast war, gab sie indirekt zu, dass sie sich ungesunden Diäten verschrieben hatte und einfach jede ausprobiert hatte. In verschiedenen Programmen war ersichtlich, dass sie sich unwohl fühlte, wann immer ein Manager in ihrer Nähe war und sie etwas zu sich nahm.

Selbst SNSD’s Taeyeon sprach dann auf sie und Seulgi ein, dass es keine große Sache wäre, wenn sie zunehmen würden. Sie seien noch jung und könnten das nicht immer kontrollieren. Außerdem schimpfte sie den Manager in einer Aufnahme, dass es völlig okay sei, auch mal ein Eis zu essen. Zu sehen ist das am Ende des nachfolgenden Videos.

Stella Kim – ein ehemaliger Trainee, der einen Einblick hinter die Kulissen gewährt

Die gebürtige Südkoreanerin lebte seit ihrem vierten Lebensjahr in den USA, als sie durch ihre Freunde mit KPOP in Berührung kam. Bands, wie H.O.T und Künstler wie BoA brachten sie dazu, unbedingt einen Versuch zu wagen, selbst im Showbusiness einzusteigen. Sie wurde Trainee beim Label, als sie gerade die Middle School besuchte. Zunächst waren ihre Eltern dagegen und es brauchte einen zweiten Anlauf, bis Stella Kim nach Korea ziehen durfte, um dort Trainee zu werden. Es wurde abgemacht, dass sie weiterhin in den Vereinigten Staaten die Schule besuche und im Sommer während der Ferien in Südkorea trainierte.

Jeden Tag um 10 Uhr vormittags ging es los und ein üblicher Tag war mit so viel Unterricht und Trainingseinheiten vollbepackt, dass locker 13 Stunden draufgingen. Von Sprachunterricht für all jene, die später in Japan und China performen werden bis hin zu den typischen Talenten, die man als Sänger und Tänzer braucht. Das sind Umstände, mit denen sich viele junge Koreaner abfinden, um erfolgreich zu werden. Und bei denen man noch sagen könnte, das ist die harte Arbeit, die im Vorfeld für den wirklich großen Erfolg nötig ist.

Problematisch wurden aber insbesondere die weiteren Dinge, die Stella Kim über ihr Trainee-Leben zu berichten hatte.

Einmal wöchentlich wurden sie gewogen. Alle Trainees, getrennt nach Geschlechtern, mussten sich in einer Reihe aufstellen und dann nacheinander wiegen lassen. Das Gewicht wurde vor versammelter Gruppe laut gerufen. Wer nicht abgenommen hatte gegenüber der vorergehenden Woche, wurde vor allen zur Schnecke gemacht. Auch werden Trainees stark dazu gedrängt, Schönheitsoperationen vornehmen zu lassen, um so noch perfekter auszusehen und besser vermarktet werden zu können. Eigentlich hätte sie mit SNSD debütieren sollen, doch ihre Eltern waren dagegen und verhinderten dies.

Stella ging nach Amerika zurück. Dort erkannten sie ein paar Mitschüler, lästerten aber sie. Sie sei nicht so hübsch und dünn, wie sie gedacht hätten. Da begann sie zu verstehen, wie problematisch die Industrie war.

Wenn man sich ansieht, wie groß KPOP ist und wie viele Frauen in der Branche sexualisiert sind, bin ich mir nicht sicher, welche Auswirkungen dies darauf hat, wie junge Frauen sich selbst sehen und wie Männer sie sehen, wenn sie erwachsen werden. Sie folgen ihnen in sehr jungen Jahren und verstehen die Auswirkungen nicht wirklich.

In der koreanischen Unterhaltungsindustrie wird Schönheit oft mit körperlicher Erscheinung in Verbindung gebracht. Schönheit ist oft eine Übertreibung von Weiblichkeit oder Männlichkeit; das heißt, klare Haut, glänzendes Haar, große Körpergröße, Dünnheit usw. Alle extrem verzerrten Ansichten, die leider nach soziokulturellen Maßstäben in einer schnelllebigen Gesellschaft mit hohem Druck festgelegt sind.

Das Essen in Korea ist unglaublich. Die wahre Ironie dahinter ist, dass Ärzte magersüchtigen Patienten empfehlen, keine Kochbücher oder Materialien rund um Lebensmittel anzusehen, da Menschen mit Essstörungen extrem daran interessiert sind, sie anzusehen. Es ist etwas, das sie essen wollen und das sie versuchen wollen, aber sie können es nicht oder sie entscheiden sich dagegen.

Ich denke, das war definitiv eine Angewohnheit, die ich anfing, aus diesem magersüchtigen Teil von mir herauszukommen, aber zum Glück führte es später dazu, dass ich das Essen tatsächlich zubereitete und probierte – und es wirklich liebte. Ich fing an, meiner Familie das Essen zu geben, das ich machte, und sie liebten es auch. Es brachte meine Familie und meine Freunde wirklich zusammen. Als ich die Verbindungen sah, die man mit Essen eingehen kann, fühlte ich mich wieder komplett.

Im Jahr 2013 kehrte Stella nach Korea zurück, um ihre Verwandtschaft zu besuchen. Sie erhielt mehrere Angebote, konnte sich jedoch nicht überwinden, eines davon anzunehmen.

Amber & Henry beschwerten sich 2017, vom Label vernachlässigt zu werden

Im Jahr 2017 wurden dann zwei Posts im März von Amber hochgeladen, in denen sie auf Englisch ihren ganzen Frust rausließ. Sie war nicht gut genug für SM Entertainment, so viel Mühe sie sich auch gab, immerzu sagte man ihr, man hätte keine Zeit für sie. Zu dem Zeitpunkt hatten f(x) schon seit vielen Monaten kein Comeback mehr gehabt. Nach 4 Walls im Jahr 2015 war kein Song mehr gekommen.

Obwohl damals Sulli ihren Vertrag verlängerte, um sich auf ihre Schauspielkarriere zu fokussieren, standen weiterhin keine Informationen im Raum, was mit der Girlband weiter passieren würde.

Viele Fans bringen das Debüt der Band Red Velvet damit in Verbindung, das am 1. August 2014 stattgefunden hatte. 4 Walls wurde am 27. Oktober 2015 veröffentlicht.

Auch Henry von Super Junior postete wenige Monate später seine Beschwerde auf Instagram. Dieser Post wurde mittlerweile wieder gelöscht, die Worte lauteten:

Difficult. Getting tired. I can’t do it alone anymore. Been a mistake since 9 years ago. It’s gotten so big..cannot support anymore. What do I do from here on? I…only have my fans left. If you see this message, please speak for me. My agency doesn’t listen to me.

Kurz darauf wurde sein Vertrag mit dem Label aufgelöst und er trennte sich von Super Junior.

Taeyeons Gesundheit und Psyche wurde stark vom Label vernachlässigt

Als Taeyeon von SNSD einaml zu Gast bei Healing Camp war, kamen gravierende Probleme zum Vorschein. Sie sprach darüber, dass durch die vielen straffen Termine ihre Pubertät verspätet eingesetzt hatte. Als die Gruppe plötzlich eine einjährige Pause hatte, wusste sie zunächst nichts mit sich anzufangen und verspürte bloße Leere. Sie begann viel Alkohol zu trinken, da sie ohne gar nicht mehr einschlafen konnte.

Als sie später ihr erstes Studioalbum My Voice aufnahm, musste sie sogar durch eine Infusion versorgt werden, da sie sonst nicht in der Lage gewesen wäre, die Aufnahmen weiterzuführen. Sie wurde zwar vom Staff zwischendurch gezwungen, eine Pause einzulegen, aber Fans waren nicht allzu begeistert darüber, dass man ihr nicht die absolute Bettruhe erteilt hatte.

Auch Suho fühlte sich nach einiger Zeit vernachlässigt

Selbst EXOs Leader Suho fühlte sich nach einiger Zeit vernachlässigt. Seinen Worten zufolge wurde zu Beginn sehr viel Geld in EXO investiert, unter anderem in die Produktionen der Musikvideos, die zum Teil auch im Ausland gedreht wurden. Doch mit der Zeit wurden die Ausgaben eingeschränk und EXO auf das Minimum eingeschränkt.

So erhielt er bei Übersee-Promotions nicht mehr die übliche Suite, die er zuvor als Bandleader gewohnt war. Dadurch zeigte sich aber auch: Leader von gut performenden Gruppen erhalten eine Sonderbehandlung gegenüber den restlichen Membern!

Zu Gast waren EXO bei Radio Star im Jahr 2019, als sie darüber aus dem Nähtäschchen plauderten.

Wie viel Ärger sie dafür bekommen haben, ist nicht klar, denn noch in der selben Episode lässt Baekhyun durchblicken, dass sie ihre eigene Meinung gar nicht einbringen dürfen; unabhängig davon, dass darauf gar nicht Rücksicht genommen wird.

So hatte er für SuperM einige – in seinen Augen – großartige Vorschläge, denn er ist schließlich auch der Leader dieser Projektgruppe, doch dafür wurde er immer nur geschimpft.

Ebenfalls in dieser Episode gaben sie bekannt, dass sie, als EXO noch aus zwölf Membern bestand, nie genug zu Essen bekommen hatten. Ein Jahr lang bekamen sie ausschließlich Kimbap zu essen – und wir sprechen hier nicht von Big Hit Entertainment, die absolut kein Geld hatten, um ihren Künstlern eine ordentliche Versorgung zu bieten. Sie prügelten sich um ihr Essen. Drei Jahre lang mussten sie solche Umstände ertragen, erst mit Growl und dessen Riesenerfolg änderte sich dann etwas.

Auch NCT werden nicht optimal behandelt, zeigen aber milde Verbesserungen

NCT basieren auf einem Rotationskonzept, wie es schon die japanische Girlband AKB48 und vor ihnen teils bereits Morning Musume vorgelebt haben. Es sollen so viele Nationalitäten wie möglich vertreten sein, so viele Altersriegen, um dann jederzeit ein Lineup zu haben und dieses nicht durch einen Wehrdienst unterbrechen zu lassen.

Schon vor NCT versuchte sich SM Entertainment immer wieder an den Konzepten, global zu agieren und nicht an die koreanischen Landesgrenzen gebunden zu sein. Doch beide Male ging es schief.

  • Als zu Super Junior die beiden Member Zhoumi und Henry hinzukamen, protestierten die Fans und riefen die „Only 13“ Bewegung ins Leben. Diese führte dazu, dass es nie ein vollständiges Lineup der Gruppe gab und Zhoumi wie auch Henry viele Monate später Solodebüts hatten.
  • EXO-K und EXO-M mussten wie erwähnt zu EXO zusammengeführt werden, als drei chinesische Member ihre Verträge aufzulösen versuchten.

Aber nicht immer gilt das. Während zum Beispiel NCT U ein mit jedem Comeback sich veränderndes Lineup hat, bleibt das von NCT 127 mehr oder weniger fest. Aber auch hier können Member hinzukommen und ggf. auch entfernt werden. In NCT Dream wiederum kommen alle Member unter, die noch minderjährig sind. Sobald sie volljährig werden, werden sie aus dem Lineup genommen. Auch, wenn NCT damit im Grunde eine große Zahl an Membern aufweist, promotet jede Sub-Gruppe individuell und unabhängig von der jeweils anderen. Dadurch kennen viele Member einander gar nicht näher.

Nicht ohne Grund trendeten Hashtags, wie #StopNCTManagers eine Zeit lang auf Twitter, denn die Manager von NCT kontrollierten jede Kleinigkeiten. Es gibt sehr viele Clips darüber, wie die Manager bestimmen, was während Livestreams gesagt werden darf und wie sich die Member zu verhalten haben. Auch, wann sie die Liveübertragungen zu beenden haben, wird ihnen oft vorgesagt. Eine Zusammenfassung solcher Momente findet ihr im nachfolgenden Video.

NCT ist also eine Gruppe, die ausländische Member in ihrem Lineup hat. Man kann über die Songs hinweg beobachten, dass diese mehr und mehr Strophen zu singen bekommen, wodurch davon auszugehen ist, dass die diskriminierende Haltung gegenüber nichtkoreanischen Künstlern zumindest abnimmt. Das lässt sich vor allem bei Winwin, Johnny und Yuta beobachten. Darüber hinaus bestehen aber einige Widersprüche, was die Behandlung von Winwin angeht und das bereitet vielen Fans Sorgen.

Winwin-Teaser-FotoSo war er zunächst Member von NCT 127 und WayV, einer weiteren Subgruppierung des Projekts. Als die erste Tour von NCT 127 bekanntgegebenw urde, befand sich Winwin nicht auf dessen Teaserfoto.

Darüber hinaus trat er auch während der gemeinschaftlichen SMTown Performance in Chile nicht auf.

Ausgeschlossen wurde er daneben von den Fotoshootings, die mit NCT 127 durchgeführt wurden und es gab auch keine zugehörigen Merchandise-Produkte von ihm.

SM Entertainment gab bekannt, dass dies aufgrund kollidierender Schedules durch die zwei Teams zustandegekommen war. Nachvollziehbar erscheint das vielen Fans nicht, denn Mark war auch überall dabei und der war Teil von gleich drei Gruppen – WayV, NCT 127 und NCT U.

Noch seltsamer ist dabei die Tatsache, dass die anderen Member offenbar nicht über Winwin sprechen dürfen. So gab es Situationen in VLive Übertragungen, in denen sie unterbrochen wurden und der Staff sie aufforderte, das zu unterlassen.

Auch in Bezug auf Renjun ist besorgniserregendes Verhalten seitens des Managements zu erkennen. So sind Manager zu hören, die ihm zurufen, er solle die Klappe halten, wann immer er zu sprechen beginnt.

Verbesserungen sind bei NCT insofern zu erkennen, dass Taeyong eine Auszeit von den Promotions nehmen durfte, als es ihm nicht gut ging, und diese Zeit bei seiner Familie verbringen.

NCT und WayV – SM Entertainment trennt die Märkte bewusst

Während die restlichen Subgruppierungen von NCT allesamt in Korea promoten, adressiert WayV ausschließlich den chinesischen Markt. Es gibt vier der originalen NCT Member: Kun, Ten, Winwin und Lucas, sowie drei weitere chinesische Member, die in keiner anderen Subgruppe von NCT auftreten. Das sind Hendery, Yangyang und Xiaojun.

Neben der Tatsache, dass WayV als einzige Subgruppe von NCT nicht das Wort „NCT“ in seinem Namen hat, erhielt WayV auch einen eigenen Lightstick. Für viele Fans fühlt es sich daher an, als wären sie eine eigenständige Band, die nichts mit NCT zu tun hat. Fans selbst spalten sich dabei in zwei Lager, WayV-Fans sind in der Regel ausdrücklich dagegen, dass die Gruppe als Subunit von NCT angesehen wird.

Wie gut zahlt SM Entertainment seine Künstler?

Bedienen wir uns hierzu den heutigen Durchschnittswerten. Denn nachdem die Verträge von SM Entertainment durch die FTC überarbeitet wurden, mussten Klauseln darüber weichen, dass die Vertraäge nicht mehr aufgelöst werden könnten. Sobald ein gewichtiger Grund dazu besteht, ist das sehr wohl für die Künstler möglich, und das ist offenbar auch bei den anderen Entertainments der Fall – inklusive Schadenersatzklauseln in allen Fällen.

Aber wie sieht es mit der Bezahlung aus, welches Label hat dabei die Nase vorne und vor allem, wie schneidet SM Entertainment ab?

Die nachfolgenden Statistiken sind nach dem Prinzip „Agentur-Künstler“ aufgebaut. Es handelt sich außerdem um Durchschnittswerte, die aus den Medien bekannt sind.

Big Hit Entertainment

  • Physikalische Verkäufe: 50-50
  • Physikalische Verkäufe bei nachproduzierten Alben: 30-70
  • Events: 40-60
  • Überseepromotions: 30-70
  • Vertragslaufzeit: 7 Jahre

YG Entertainment

  • Physikalische Verkäufe: 50-50
  • Physikalische Verkäufe bei nachproduzierten Alben: 30-70
  • Events: 40-60
  • Überseepromotions: 50-50
  • Vertragslaufzeit: 7 Jahre

JYP Entertainment

  • Physikalische Verkäufe: 50-50
  • Physikalische Verkäufe bei nachproduzierten Alben: 30-70
  • Events: 60-40
  • Überseepromotions: 50-50
  • Vertragslaufzeit: 7 Jahre

FNC Entertainment

  • Physikalische Verkäufe: 60-40
  • Physikalische Verkäufe bei nachproduzierten Alben: 60-40
  • Events: 60-40
  • Überseepromotions: 50-50
  • Vertragslaufzeit: 7 Jahre

SM Entertainment

  • Physikalische Verkäufe: 95-5
  • Physikalische Verkäufe bei nachproduzierten Alben: 90-10
  • Events: 60-40
  • Überseepromotions: 30-70
  • Vertragslaufzeit: 7 Jahre

Und nur der Vollständigkeit halber: Nein, es ist kein Tippfehler. SM Entertainment befindet sich in dieser Auflistung deshalb an letzter Stelle, da sie absteigend danach geordnet ist, wer seine Künstler am schlechtesten entlohnt. Von diesen fünf Labels ist allerdings FNC Entertainment das einzige, das seine Künstler dann gar nicht bezahlt, wenn die Ziele nicht erreicht werden. Alle anderen garantieren einen Lohn – auch SM Entertainment mittlerweile.

Während aber die Überseepromotions die einzige Möglichkeit für die Künstler bei SM Entertainment sind, um einen großen Betrag für ihr Privatvermögen zu erhalten, finden diese nur äußerst selten statt.

Wie gut kümmert sich SM Entertainment um die Gesundheit seiner Künstler?

Nun habt ihr vorergehend schon einige Male davon gelesen, dass Künstler, die bei SM Entertainment unter Vertrag standen, sich darüber beschwerten, dass die Agentur absichtlich ihre gesundheitlichen Zustände ignorierte. Trotz Verletzungen wurden sie dazu gezwungen, zu trainieren (Tao), auf ausdrücklichen ärztlichen Rat wurde keine Rücksicht genommen (Kris).

Zwei Personen, die bei SM Entertainment unter Vertrag standen, begingen währenddessen Selbstmord. Jonghyun von SHINee und Sulli von f(x). Während Jonhyun schwer unter seinen Depressionen zu leiden hatte und man hier lange Zeit dem Label nicht ausdrücklich vorwerfen konnte, dass sie nichts taten, um diese tragische Entwicklung zu verhindern, sah das bei Sulli wiederum anders aus.

Sie nahm wie erwähnt eine lange Pause vom Showbusiness, da sie mit all den Hasskommentaren von Netizens nicht klarkam. Diese wurden ihr zuteil, da sie eine starke und unabhängige Frau war. Nach ihrem Tod kam ans Licht, dass sie ihre Agentur mehrmals darum gebeten hatte, ihr beizustehen und rechtliche Schritte dagegen einzuleiten, um sie zu schützen. Doch die Agentur unternahm nichts dergleichen.

Wie viel Support bietet SM Entertainment seinen Künstlern?

Dass mentaler Support fehlt, ist durch die Informationen um Sulli leider sehr deutlich. Es gibt keine Informationen darüber, dass SM Entertainment rechtliche Schritte gegen Netizens einleitet, die auf beim Label angestellte Künstler losgehen. Als aber beim Beyond Live Konzert von SuperM einige illegale Streams zustandekamen, wurden sofort rechtliche Konsequenzen angekündigt.

UPDATE: Einen Tag nach Veröffentlichung dieses Artikels hat SM Entertainment erstmals rechtliche Schritte angekündigt, um einen Trainee vor Hasskommentaren zu schützen. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.

Ausbleibender Support zeichnet sich auch immer dann ab, wenn es Beziehungen gibt. Die besten Beispiele dafür sind Baekhyun und Taeyeon sowie Kai und Krystal oder auch Kai und Jennie von BLACKPINK. Nicht zu vergessen Chen, der nun verheiratet und Vater ist. SM Entertainment verbietet seinen Künstlern nicht, Beziehungen einzugehen, ganz im Gegenteil, Lee Sooman hat sogar betont, dass er das begrüßt, denn das würde zur Inspiration verhelfen. Nachdem aber bestätigt wird, dass das Paar tatsächlich ein Paar ist oder sich selbiges getrennt hat, war es das aber mit Statements. Es gibt keine weitere Unterstützung, die Personen sind danach augenscheinlich auf sich allein gestellt. Und müssen damit mit einer Welle an Hass umgehen, die es bisher geschafft hat, fast noch jede dieser Beziehungen auseinanderzubrechen.

Fazit: Hat sich SM Entertainment zum Positiven entwickelt?

Ja, das Label hat sich nach Betrachtung aller Fakten zumindest geringfügig zum Positiven verändert. Die schlimmsten Klauseln wurden aus den Verträgen genommen, die FTC sorgte mit einem Beschluss dafür, dass kein Vertrag mehr länger als sieben Jahre laufen darf. Dass sich Künstler, wie die Member von f(x) allesamt vom Label getrennt haben, spricht für sich. Auf der anderen Seite wirken die SNSD-Member zufrieden bei der Agentur. EXO wiederum zeigen sich möglichst neutral und beantworten die Frage nach einer erneuten Vertragsverlängerung stets diplomatisch. Komme was wolle, sie würden eine Band und zusammen bleiben, so ihre Worte.

Was die ausländischen Member angeht, so ist noch immer keine zufriedenstellende Veränderung zu erkennen. Es gibt noch immer klare Rückstände, wie mit chinesischen Membern umgegangen wird und offenbar hat man noch nicht genug durch die vorangegangenen Gerichtsverfahren gelernt. Fans von NCT machen sich nahezu pausenlos Sorgen um die Member.

Unterm Strich bleibt SM Entertainment immer die Agentur, die maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass die KPOP Industrie zu dem wurde, wie wir sie heute kennen. Aber das ändert am Ende nichts daran, dass die Idols immer wieder davon berichten, dass sie nicht wie Menschen, sondern vielmehr wie Maschinen und geldeinbringende Produkte vom Unternehmen verwendet werden.

Von allen Entertainments, die es in der KPOP Industrie gibt, wird SM Entertainment damit seinem ihm vorauseilenden Ruf gerecht, der abseits vom zumindest kurzzeitigen Erfolg der produzierten Gruppe nicht allzu positiv ist.


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