Die Tragödie des Korean Air Flug 801

Am 6. August 1997 bei einem Landeanflug auf den Flughafen Antonio B. Won Pat auf Guam verunglückte der Korean-Air-Flug 801 (Flugnummer: KW801).

Bei dem Unfallverkehrsmittel handelte es sich um eine Boeing 747-300 mit insgesamt 254 Personen an Bord. Es ereignete sich Tragisches, die Überlebenden hatten auch nach ihrer Bergung harte Kämpfe auszufechten.

Wie kam es zu diesem Unfall?

Am 5. August um 20:53 Uhr verließ das Flugzeug die Rollbahn vom Flughafen Gimpo und hob Richtung Antonio B. Won Pat ab. Das Flugpersonal bestand aus zwei Piloten, einem Flugingenieur und 14 Flugbegleiter.

Insgesamt waren 237 Passagiere, davon drei Kinder unter 12 Jahren und drei Kleinkinder, an Board. Normalerweise wird auf dem Flug KE801 ein Airbus A300 eingesetzt, aber an diesem Tag sollten Guamische Sportler zu den Pazifikspielen nach Amerikanisch-Samoa geflogen werden und so kam die Boeing 747-300 zum Einsatz. Während des Landeanflugs verunglückte die Maschine am Nimitz Hill.

Das Kommando hatte der 42-jährige Kapitän Park Yongchul, der bereits mehr als 9.000 Flugstunden absolviert hatte. Ursprünglich sollte dieser nach Dubai, Vereinigte Arabische Emirate, fliegen. Aber dafür fehlte Erholungszeit und so wurde er für den Flug KE801 eingeteilt. Der erste Offizier Song Kyungho, 40 Jahre alt, hatte mehr als 4.000 Flugstunden zu verzeichnen. Komplettiert wurde die Cockpitcrew durch den 57-jährigen Flugingenieur Nam Sukhoon, der früher selbst Pilot war und während dieser Zeit mehr als 13.000 Flugstunden hatte sammeln können.

Der Unfall ereignete sich kurz vor der Landung

Trotz einiger Turbulenzen gaben es beim Flug KE801 zunächst keine nennenswerten Vorkommnisse. Gegen 1 Uhr morgens begann die Crew mit der Vorbereitung zur Landung. Wegen reduzierter Sicht durch starken Regen wollte man eine Instrumentenlandung durchführen. Der Kapitän wurde aber nicht darüber informiert, dass das Instrumentenlandesystem des Flughafens zu diesem Zeitpunkt außer Betrieb war. Er ging von einem funktionierenden System aus, da um 01:35 Uhr ein Signal des Systems von der Maschine aufgefangen wurde.

Der Flugingenieur erkannte den Fehler und informierte den Kapitän, dass dies kein Signal des Instrumentenlandesystems ist. Auch wurde dieser von der Crew informiert, dass der Flughafen nicht in Sicht sei.

Trotz der Warnungen setzte der Kapitän den Landeanflug fort. Um 01:42 Uhr in einer Höhe von 200 Meter über dem Meer und etwa 5,6 km von der Landebahn entfernt kollidierte die Boeing 747-300 mit dem Nimitz Hill.

228 Personen an Bord der Maschine kamen dabei ums Leben. Die Rettungsarbeiten (beeinflusst durch Wetter und Gelände) gingen nur mühsam voran. Einsatzfahrzeuge konnten durch vom Unfall verursachte Beschädigungen der Umgebung nicht direkt zur Unfallstelle. Bei der Zuständigkeit hab es ebenfalls Konfusionen, da das Gebiet der Unfallstelle der United States Navy gehörte, aber die zivilen Behörden den Unfall untersuchen wollten. Acht Stunden nach dem Crash brannten durch Kerosin noch immer Trümmer und die Löscharbeiten waren noch in vollem Gang.

Die Kurzfassung der Passagierschicksale

  • 223 starben noch vor Ort, darunter waren 209 Passagiere und 14 Crewmitglieder.
  • Von 31 Personen, die noch lebend gefunden wurden, erreichten zwei Personen das Krankenhaus nicht mehr rechtzeitig, weitere drei Personen erlagen dort an ihren Verletzungen.
  • 26 der Überlebenden erlitten 16 Verbrennungen, zwölf wurden im Guam Memorial Hospital und 14 im US Naval Hospital behandelt. Von denen mussten zwölf Personen wegen den schweren Verletzungen in ein Krankenhaus in Südkorea verlegt werden.
  • Vier Personen mit schweren Verbrennungen kamen ins US Army Burn Center nach San Antonio in Texas, wo sie an ihren Verletzungen erlagen.
  • Eine Patientin verstarb einige Wochen nach dem Unfall und wurde, da mehr als 30 Tage zwischen Unfall und ihrem Tod lagen, in der Statistik als Überlebende aufgenommen.
  • Von den restlichen Überlebenden waren zum Zeitpunkt des Unfalls sieben Passagiere und ein Crewmitglied in der First-Class, ein weiteres Crewmitglied in der Prestige-Class, während die restlichen sich in der Economy-Class befanden.
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Was man über den Unfall im Nachhinein herausfinden konnte

Am 24. März 1998 präsentierte die National Transportation Safety Board (kurz NTSB) das Ergebnis der Flugunfalluntersuchung in Honolulu. Die NTSB schlussfolgerte in ihrem Bericht, dass das Höhenwarnsystem des Flughafens nicht korrekt funktionierte.

Gedenkstätte-Korean-Air-Flug-801
Gedenkstätte des Flugunfalls, picture credit: Josie Moyer

Flugzeuge unterhalb der minimal vorgeschriebenen Flughöhe konnten nicht entdeckt werden. Das deaktivierte Instrumentenlandesystem des Flughafens trug nicht zur Verhinderung der Ursache bei.

Die mögliche Unfallursache wurde durch den Kapitän anhand einer schlechten Ausführung des sogenannten Non-precision approach (kurz NPA) beigetragen. Korean Air wird in diesem Bericht kritisiert wegen weiteren Faktoren.

Laut Abschlussbericht die Ermüdung der Piloten und die mangelhafte Ausbildung bei Gefahrensituationen, sowie die Ausstattung mit veralteten Flugkarten, die eine um mehr als 100 Meter zu niedrige minimal Flughöhe enthielten.


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