Wandern

picture credit: Shon Won

Dass Koreaner ein sehr sportbewusstes Völkchen sind, dürfte mittlerweile bekannt sein. Zwar setzt sich das erst ab der Zeit der Middle School durch, da in der Grundschule noch keine Sporthallen in Verwendung sind, aber es gibt einen Tag im Jahr, an dem ganz Korea verrücktspielt und der sich nur um Sport dreht: Der Sports Day. Natürlich ist der Hype um diesen Tag viel größer, wenn man in einer Stadt lebt, allerdings tun dies auch über 80% aller Koreaner. Das von Bergen und Feldern geprägte Land lädt dafür an seinen höchsten Punkten immerzu auf ein Wanderwochenende ein. Meist wird dies sogar direkt mit dem Campen verbunden, weshalb das tatsächlich zwei Tage in Anspruch nehmen kann. Es ist der ideale Ausweg aus dem städtischen Stress-Chaos.

Kein Wunder, dass die Berge eine magische Wirkung auf das Volk Koreas ausüben: Knapp 70% des ganzen Landes sind bedeckt davon. Natürlich ist es nicht so, dass jeder Bürger, der in ein schickes Wanderoutfit gekleidet ist, auch auf dem Weg zu so einer Freizeitaktivität ist. Amüsant ist nämlich, dass dies ein beliebtes Freizeitoutfit ist. Selbst, wenn man bloß im Park spazieren gehen möchte.

Ausländische Firmen, die solche Kleidung produzieren, wittern natürlich das Marktpotential und so buhlen in den Kaufhäusern verschiedene Hersteller regelrecht um die Gunst der kauffreudigen Koreaner.

Auch im Südkorea Urlaub bietet es sich an, zumindest an einem Tag eine Wanderung einzuplanen. So wird das Land definitiv von einer ganz anderen Warte aus betrachtet und man gibt sich selbst die Chance, die wunderschöne Natur von Korea im Detail auf sich wirken zu lassen.

Waldwanderwege

Nun gibt es einige wunderschöne Wanderwege, die man auf jeden Fall kennen muss. So liegt etwa der Sansogil direkt am Fuße des Berges Chungryeongsan in Jangseong. Mit dem KTX (das ist der Hochgeschwindigkeitszug in Seoul) gelangt man nach knapp 2 bis 3 Stunden Fahrt nach Jeollanam-do und damit auch zu diesem Berg und seinem Wanderweg. Vom Bahnhof Jangseong wird am besten ein Bus genommen, der in Richtung des Berges fährt. Hier gibt es drei Endstationen, die man abhängig vom gewünschten Wanderstartpunkt auswählen kann: Geumgok, Chuam und Moam.

Übersetzt nennt man ihn in der heimischen Gegend auch heilender Wald, was von den mystisch wirkenden, japanischen Zypressen stammt, die dort regelrecht um den Berg herum wuchern.

Zahlreiche Brücken in verschiedenen Designs prägen den knapp 25km langen Wanderweg, der auf seinem Weg einen Besuch in vier verschiedenen Dörfern ermöglicht: Moammaeul, Chuam, Daedeok und Geumgeok.

Ein weiterer Wanderweg, der sich in einem Wald befindet, ist der Wanderweg Dullegil am Berg Jirisan. Die gesamte Wanderroute zieht sich über mehr als 300km und schließt dabei fünf verschiedene Stadtkreise ein: Namwon, Gurye, Hadong, Sancheong und Hamyang.

Die Art und Weise, wie diese Wege aufbereitet sind, gibt Touristen stets einen guten Einblick darin, wie naturbelassen das Land trotz imposanter und hochmoderner Städte ist.

Der Dulle-gil füht zudem nicht nur an Städten vorbei, sondern führt den Wanderer während dem Wanderweg durch den Wald am Dorf Geumgye vorbei – alternativ ist dies übrigens auch der Startpunkt der Wanderroute vom Berg Jirisan weg. Viele Pagoden befinden sich auf diesem Weg. Zusätzlich dazu wurden die sogenannten Minbaks, einstige Unterkünfte aus der älteren Zeit, restauriert und zu Einkehrstätten umgebaut, in denen bei Pausen leckere Mahlzeiten und Getränke genossen werden können.

Auch gibt es ein paar sehr schöne Tempel zu sehen, die in der Joseon-Dynastie eine große Rolle spielten und hier noch zu Privatgrundstücken zählten. So kann man während dem Wandern auf dem Dulle-gil den Tempel Byeoksongsa besichtigen und hierbei die Gelegenheit nutzen, um den knapp 100 Meter entfernten Seoamjeongsa ebenfalls zu sehen.

Strandwanderwege

Neben wunderschönen Bergen gibt es natürlich so einige richtig herrliche Küsten, die man als Wanderliebhaber unbedingt gesehen haben muss.

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Baugil ist eigentlich ein Überbegriff. Denn das Wort „Bau“ steht im Dialekt der dortigen Gegend für einen Zustand, bei dem Mensch und Natur einander perfekt ergänzen und gemeinsam einen tiefen Weg beschreiten. Es gibt verschiedene Gebiete im Baugil, der beliebteste startet in Gangneung. Hier gibt es ganze 16 verschiedene Routen, die man einschlagen könnte, während es bei der Daegwana Baugil zwei verschiedene Wanderwege zu beschreiten gibt.

Dann gibt es noch den Nadeulgil, der aufgrund seiner Nähe zum Meer an den meisten Wegen abgegrenzt ist. Wer sich auf diesen Wanderweg begibt, muss auf jeden Fall daran denken, für den Notfall eine wärmende Jacke einzupacken. Durch die weite Meeresfläche ist es dort sehr windig. Besonders an jenen Tagen, die nicht von tropischer Hitze während dem Hochsommer geprägt sind, erkältet man sich schnell.

Auch hier gibt es verschiedene routen, die wieder eine geschichtliche Reise durch Koreas Kultur ermöglichen. Übrige und sehr gut erhaltene Reste von alten Festungen und verschiedene Tempeln machen diesen Weg zu einer großen Freude, besonders für neugierige Köpfe.

Weitere Wege zum Wandern in Südkorea

Es gibt abseits von den aufgezählten Wegen noch jede Menge weitere Möglichkeiten, sich als Wanderliebhaber zu betätigen. Würde man jeden einzelnen davon aufzählen, käme dies allerdings zu keinem Ende. Möglichkeiten gibt es jedenfalls genug, weshalb es die Koreaner auch erst so stark dazu drängt, dieser Freizeitaktivität nachzugehen. Auch können die meisten solcher Touren als Radwanderwege dienen.

Gute Anlaufstellen für solche Informationen sind Koreas Reisebüros, denn die sind darauf spezialisiert, Touristen über diese Wege zu informieren.


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