Baekje

In der Zeitgeschichte Koreas kommt man einfach nicht daran vorbei, sich früher oder später etwas genauer mit dem alten Kaiserreich namens Baekje auseinanderzusetzen. Es befand sich im Südwesten Koreas und bestand von 67 v. Chr. Bis 663 n. Chr. Die Grenzen von diesem Kaiserreich veränderten sich während dieser Zeit, so erstreckte sich die Region zunächst um jenes Gebiet, das man heute auch als Seoul kennt. Somit ist erwiesen, dass es bereits vor 2000 Jahren erste Siedlungen in jener Gegend gab. Noch bevor Baekje überhaupt gegründet worden ist. Warum aber war dieses Reich damals so bedeutend? Kurzum handelte es sich um eine kulturell sehr hochentwickelte Nation, welche viel Handel mit anderen Ländern betrieb und sein Wissen dabei auch teilte. So sind unter anderem die Gelehrten aus Baekje dafür verantwortlich, dass Japaner so schöne Tempelanlagen erbauten, wie man sie noch heute kennt. Auch im Baustil des japanischen Hōryū-ji finden sich noch in der aktuellen Zeit starke Einflüsse aus Baekje. Der damalige japanische Kronprinz ließ sich sogar einen Gelehrten aus Baekje kommen, um ihn als Lehrer zu engagieren.

Baekje wurde stets von einem König geführt. Insgesamt gab es 31 Herrscher:

Onjo (18 v. Chr. – 29 n. Chr.)

Daru (29 – 77)

Giru (77 – 128)

Gaeru (128 – 166)

Chogo (166 – 214)

Gusu (214 – 234)

Saban (234)

Goi (234 – 286)

Chaekgye (286 – 298)

Bunseo (298 – 304)

Biryu (304 – 344)

Gye (344 – 346)

Geunchogo (346 – 375)

Geungusu (375 – 384)

Chimnyu (384 – 385)

Jinsa (385 – 392)

Asin (392 – 405)

Jeonji (405 – 420)

Guisin (420 – 427)

Biyu (427 – 454)

Gaero (454 – 475)

Munju (475 – 477)

Samgeun (477 – 479)

Dongseong (479 – 501)

Muryeong (501 – 523)

Seong (523 – 554)

Wideok (554 – 598)

Hye (598 – 599)

Beop (599 – 600)

Mu (600 – 641)

Uija (641 – 660)

Nachdem König Onjo also Baekje gegründet hatte, übernahm er die Herrschaft des Staatenbundes Mahan und führte es als ein zentral regiertes Königreich. Zusammen mit Silla und Goguryeo leitete Baekje damit die Zeit der drei Königreiche ein.

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Ein geschichtlicher Überblick von Baekje

Der Buddhismus wurde als vorherrschende Religion ab dem Jahr 384 in Baekje eingeführt. Zu jener Zeit wurde bereits intensiver Handel mit Japan betrieben. Daher kann man davon ausgehen, dass diese Religion über die japanische Insel den Weg nach Baekje gefunden hat. Die Beziehung zu Japan verlief so gut, dass sie sich im Jahr 433 gegen Goguryeo verbündeten. Dieses Bündnis hielt so lange an, bis das Königreich unter König Uija unterging.

Die Verbündeten gingen unter anderem gegen den militärischen Druck vor, der von Silla und Goguryeo ausging. Im 5. Jahrhundert zeichnete sich das Königreich Goguryeo dafür verantwortlich, dass sich das Reich Baekje nicht weiter ausbreiten konnte. Es verlor verschiedene Gebiete im Norden, unter anderem jenes, was heute als Seoul bekannt ist.

Daraufhin wurde die Hauptstadt von Baekje in die Berge verlegt, nach Ungjin. Diese Positionierung sollte vor Invasionen schützen, doch sorgte dies auch dafür, dass Baekje von der restlichen Welt immer stärker isoliert wurde. Im Jahr 538 wurde die Hauptstadt daher noch einmal verlegt. Dieses Mal nach Sabi. Während dieser Zeit erlebte das Reich dann seine Blütezeit, wo auch der Buddhismus immer stärker ausgeprägt wurde. Bereits zuvor hatte Baekje versucht, seine diplomatische Bindung zu China zu stärken. Vor allem auch wegen dem militärischen Druck, durch welchen schon das Bündnis zu Japan entstanden ist. Während dem 6. und auch 7. Jahrhundert besserte sich diese Beziehung auch tatsächlich. Der Handel mit China wurde aufgenommen. Durch den gemeinsamen Handel gelangten chinesische Schriften nach Japan. Auch Waffen, Eisen und andere nützliche Technologien gelangten dadurch auf die Insel. Im Gegensatz dafür stellte Japan sein Militär zur Verfügung.

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Im Jahr 660 führte eine Invasion von Truppen aus Silla und Tang dazu, dass das Königreich unterging. Grund war eine unterbesetzte Armee. Nachdem die Hauptstadt Sabi gefallen war, wurde Baekje als Landesgebiet von Silla eingenommen. Bevor das Reich fallen konnte, wanderten viele Adelige und Mitglieder der Königsfamilie nach Japan aus. Aufgrund all dieser Geschehnisse lässt sich das Baekje grob in zwei Zeiten unterteilen: Die Ungjin-Zeit, welche von 427 bis 538 vorherrschte, sowie die Sabi-Zeit, welche sich von 538 bis zum Untergang im Jahr 660 erstreckte.

Historische Stätten von Baekje – heutiges Weltkulturerbe

Noch heute gibt es manche historische Stätten, welche dem Baekje zuzuordnen sind. Von UNSECO wurden diese als Weltkulturerbe gelistet. Die meisten konnten der Zeit um 475 bis 660 zugeordnet werden.

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Festung Gongsanseong, wurde um 475 erbaut und befindet sich in Gongju Chungcheongnam-do.

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Königsgräber von Songsanri, wurden um 475 erbaut und befinden sich ebenfalls in Gongju.

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Stätte von Gwanbukri mit der Festung Busonsanseong, wurden um 538 in Buyeo-gun erbaut.

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Tempelanlage Jeongnimsa, wurde um 538 erbaut und befindet sich auch in Buyeo-gun.

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Königsgräber von Neungsanri, wurden nach 538 erbaut und liegen ebenfalls in Buyeo-gun.

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Stätte von Wanggungri, wurde nach 600 erbaut und befindet sich in Iksan, Jeollabuk-do.

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Tempelanlage Mireuksa, wurde nach 600 erbaut und befindet sich ebenfalls in Iksan.


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